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Medico International titelte zum Krieg in Israel/Palästina „Nur Verlierer“. Wir haben von Angst und Leid der Menschen in Israel, aber wenig von Angst und Leid der Menschen in Gaza gehört. Menschen in Israel konnten sich in Luftschutzbunker flüchten, den meisten Menschen in Gaza war das nicht möglich. Dieser Krieg diente nicht den Menschen auf beiden Seiten und nicht dem Frieden. Die Bewohner der Gaza-Grenzregion, die diesen andauernden Albtraum – der sich auf beiden Seiten der Grenze abspielt – nicht eindämmen können, wenden sich an Israel: „Tun Sie, was Sie schon vor Jahren hätten tun sollen – treten Sie in Verhandlungen mit dem Feind und treffen Sie langfristige Vereinbarungen. Es ist möglich. Es gibt einen Bedarf an echtem politischen Willen. Es bedarf der Entschlossenheit und des Mutes – der Führer -, die alten Paradigmen zu durchbrechen und die Richtung zu ändern. Das Schiff sinkt und lässt uns alle in einem Meer von tiefer und endloser Gewalt ertrinken.“ Nicht nur Israel hat ein Existenzrecht, auch die Palästinenser haben ein Recht auf die Anerkennung ihrer Existenz und der Sicherheit in einem eigenen Land. Dies wird ihnen in der andauernden Besatzungspolitik verweigert. Eine unbedrohte Existenz Israels wird es erst geben, wenn auch das völkerrechtlich verbriefte Anrecht der PalästinenserInnen auf staatliche Selbstbestimmung umgesetzt ist und die universellen Menschenrechte auch für sie Realität werden. Beides ist nicht möglich, solange eine israelische Regierung die Westbank weiterhin völkerrechtswidrig besetzt und besiedelt, den Gazastreifen abschnürt und am Alleinanspruch auf ganz Jerusalem festhält. Das ist der Kern des Konflikts. Die internationale Gemeinschaft muss Israel drängen, Verhandlungen abzuschließen, statt Krieg zu führen, denn dieser Konflikt ist ein asymmetrischer Konflikt: Israel mit den modernsten Streitkräften des Nahen Ostens hat auch die Schlüssel zu Verhandlungen und zum Frieden.