Foto: Architects for Future
Die Hochschule Esslingen wird im Frühjahr 2026 Ihren Campus an der Flandernstraße verlassen und ihren neuen Standort in der Weststadt beziehen. Das Areal mit ca. 70.000 Quadratmetern geht im Flächentausch mit dem Land zu einem Mehrbetrag von ca. 17 Millionen Euro ins Eigentum der Stadt über. Mit der in wenigen Tagen anstehenden Entscheidung des seit Spätsommer laufenden Werkstattverfahrens sieben ausgewählter Architekturbüros soll nun das beste Konzept als Grundlage für den städtebaulichen Rahmenplan mit fast ausschließlicher Wohnnutzung festgelegt werden.
Bei der mit über 120 Teilnehmern sehr gut besuchten Veranstaltung vor Ort am 28. Januar informierte die Gruppe Esslingen der Architects for Future mit einem Rundgang durch die Hochschulgebäude über deren Geschichte, über eine von der Stadt früh beauftragte Potentialstudie von 2017 bis hin zur nun erwarteten Wettbewerbsentscheidung. Dabei wurde aufgezeigt, dass konkrete Anforderungen an den Klimaschutz, sowie den weitestgehenden Erhalt der Bausubstanz leider nicht verbindlich in die Vorgaben des Wettbewerbs mitaufgenommen wurden, obwohl rechtzeitig von den Architects gefordert. Anfängliche Ambitionen an eine gelungene Nutzungsmischung und die Teilnahme an der internationalen Bauausstellung IBA 2027 müssen aus Zeitgründen wohl nun ebenso aufgegeben werden, wie ein zeitiger Baubeginn gleich nach Auszug der Hochschule. Vermarktung und Umsetzung werden eine Herausforderung.
Anschaulich konnten sich die Besucher von der Qualität des noch bestehenden Ensembles überzeugen und nachvollziehen, weshalb ein Erhalt der Bausubstanz nicht nur hinsichtlich Klimaschutz, sondern auch für ein weiter lebendiges Quartier von großer Bedeutung ist. Die Architects for Future regten die Teilnehmer des Abends weiter an, den Siegerentwurf daraufhin genau zu prüfen, sowie an der Meinungsbildung und damit der Zukunft des Areals weiter mitzuwirken.