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Hospiz Esslingen der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde

Im Hospiz sind alle Religionen willkommen

Foto: Ulrike Rapp-Hirrlinger

Der Vater von Zerrin Sevgilier ist jüngst im Hospiz Esslingen verstorben. Über viele Wochen wurde der 91-Jährige gelernte Automechaniker dort gut begleitet. Für seine Tochter, die ihn zuvor lange gepflegt hatte, war dies eine große Entlastung. 

„Ich wusste gar nicht, wie ein Hospiz arbeitet“, erzählt die 65-Jährige. Doch dann erlebte sie, mit wie viel Liebe und Empathie die Schwerstkranken und Sterbenden begleitet werden. Die Mitarbeitenden haben Zeit für die Gäste und ihre Angehörigen. „Mein Vater war anfangs manchmal schwierig, aber das Pflegepersonal war unheimlich geduldig mit ihm.“ Auch als Angehörige fühlte sie sich gut betreut. „Dass mein Vater im Hospiz so gut versorgt wurde, war für mich nicht nur eine Entlastung, sondern auch eine große Erleichterung. Ich konnte abends beruhigt zu Bett gehen, denn ich sah, wie würdevoll mit ihm umgegangen wurde.“
Was Sevgilier besonders beeindruckte: Der für das von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Esslingen getragene Hospiz zuständige evangelische Pfarrer Norbert Stahl besuchte ihren Vater und schenkte ihm eine Gebetskette. Für ihren Vater, der ein sehr gläubiger Muslim gewesen sei, sei dies eine ganz besondere Geste gewesen. „Da merkten wir, dass keine Unterschiede gemacht werden und wir hier auch als Muslime willkommen sind.“

Das bestätigt Susanne Kränzle, die Gesamtleitung des Hospiz Esslingen: „Vielfalt ist sozusagen in der DNA der Hospizbewegung enthalten. Wir begleiten alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Nationalität, Religion, ihrem Alter, ihrer geschlechtlichen und sexuellen Orientierung. Alle sind uns willkommen, wenn sie schwerkrank sind und eine hospizlich-palliative Begleitung und Sorge brauchen.“