Im Herbst sind Igel auch tagsüber zu sehen, denn bevor die Temperaturen dauerhaft unter fünf Grad fallen, sind die eigentlich nachtaktiven Tiere in den Gärten unterwegs, um sich die nötigen Fettreserven für den Winterschlaf anzufressen – mit Insekten, Asseln, Würmern und Schnecken. Zugleich suchen sie nach einem trockenen und frostsicheren Winterschlaf-Quartier. Dafür braucht es dichtes Gebüsch, oder Blätter-, Reisig- und Komposthaufen (je größer, desto besser die Wärmedämmung!), oder Hohlräume unter Holzstapeln, Treppen oder Gartenhäuschen.
Wenn nun im Herbst das Nahrungsangebot für Igel knapper wird, kann man ihnen an einer Futterstelle Katzen- oder Hundedosenfutter (möglichst zucker- und getreidefrei!), ungewürztes Rührei, gekochtes Geflügelfleisch oder durchgegartes Hackfleisch anbieten. Auf keinen Fall Essensreste, Süßes oder Gewürztes! Igeltrockenfutter sollte nur in geringen Mengen unter das Futter gemischt werden und nur wenig Getreide, Nüsse und Obst enthalten.
Zu Trinken bekommen Igel frisches Wasser, aber keine Milch – der Milchzucker führt zu Durchfall, schlimmstenfalls verlieren sie dadurch so viel Flüssigkeit, dass sie austrocknen und sterben.
Wichtig: sobald es friert und schneit, darf nicht mehr zugefüttert werden! Denn Nahrungsmangel ist ein wichtiger Auslöser für den Winterschlaf. Füttert man die Igel weiter, hält man sie künstlich wach.
Tiere, die noch bei Bodenfrost oder Schnee tagsüber unterwegs sind und Anzeichen von Unterernährung aufweisen oder krank oder verletzt sind, brauchen Hilfe. Untergewichtige Tiere erkennt man an einer Einbuchtung hinter dem Kopf, der sogenannten Hungerlinie. Kranke Igel sind apathisch und rollen sich bei Berührung nicht zusammen, ihre Augen sind eingefallen und schlitzförmig.
Wer solch einen hilfsbedürftigen Igel findet, sollte Rat einholen, z.B. bei www.pro-igel.de, bei www.igelverein.de oder direkt hier beim Tierschutzverein (0711-311733) oder bei der Tierrettung (0177-3590902).