ANZEIGE
Kategorien
Esslingen-Feinstaub-Lärm e.V.

Haben Radfahrer ein Rad ab?

Autofahrer und Fußgänger meinen meist ja.

Bevor das Auto erfunden wurde, gehörte Fussgängern und von Pferden gezogene Fuhrwerke die Straße. Erst das Fahrrad verdrängte die Fussgänger und verwies sie auf die Gehsteige. Das Fahrrad ebnete so den Weg für das Autos in die Stadt. Diese Entwicklung ist gut im Stadtarchiv Stuttgart dokumentiert. Heute dominiert das Auto unsere Stadt. Parkraum wird für wenig Geld oder kostenlos zur Verfügung gestellt. Brückenwerke, Tunnel, Ampelanlagen, Verkehrszeichen, Kreuzungsanlagen werden dem motorisierten Verkehr bereitgestellt.

Heute stellt sich die Frage: Wollen wir den öffentlichen Raum neu verteilen? Wenn wir Fragen zum Klimaschutz beiseite lassen und uns einzig an den Bedürfnissen von Bürgerinnen und Bürgern orientieren, bleiben folgende Antworten:

1. Fussgängerzonen bereichern unser Stadt und laden zum Treffen, Flanieren und Einkaufen ein. Händler in der Bahnhofstraße hatten anfangs aus Furcht vor ausbleibender Kundschaft gegen die Fußgängerzone protestiert. Heute: Einzig in den Städten, die attraktive und autofreie Innenstadtbereiche bieten, können sich Einzelhändler gegen den Onlinehandel behaupten.

2. Parks, Fussgängerzonen oder ein Platz am Fluss sind Treffpunkte, die unsere Stadt lebenswert machen. Wenn wir einen autofreien Bereich innerhalb des Altstadtrings schaffen, würde Esslingen mit seiner geschichtsträchtigen Baustubstanz weiter an Attraktivität gewinnen. „Autofreie Innenstadt!“ Anwohner, mobilitätseingeschränkte Menschen und Lieferanten behielten dabei ihre Einfahr-Erlaubnis.

3. Fahrrad und Bus wären dann das Mittel der Wahl, um in die Innenstadt zu gelangen. Sogenannte Umweltspuren (Bus und Rad frei) ebnen den Weg in die Stadt. Ausserhalb der Innenstadt bliebe dem Autoverkehr genügend Platz – eine kleine Einschränkung für den Autoverkehr, ein riesiger Gewinn für uns alle. Letzten Samstag wurde eine mögliche Umweltspur auf der Kiesstraße getestet.