„Nach unseren jüngsten Erfahrungen möchten wir die einmalige Chance nutzen und mit dem SVE unseren Busverkehr selbst in die Hand nehmen. Wir wären dann die erste Stadt in ganz Deutschland, die mit ihren Bussen ab dem Jahr 2024 zu 100 Prozent öko-elektrisch unterwegs sein könnte“, erklärt die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Esslinger Gemeinderat Carmen Tittel. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Grünen gemeinsam mit der SPD und den Linken einen Antrag eingereicht, dass der Esslinger Busverkehr nach der Rexer-Insolvenz zum 1.1.2021 nicht neu ausgeschrieben wird, sondern der SVE diese Leistungen übernehmen soll.
„Noch vor der Sommerpause werden wir im Gemeinderat entscheiden, und ich gehe von einem starken Signal für einen modernen und grünen Busverkehr für unsere Stadt aus“ so Tittel. Zum Nulltarif wird es dies nicht geben können: 300.000 Euro müsste die Stadt aufbringen, dass die Busfahrer den besseren kommunalen Tarif ausbezahlt bekämen. „Für die Gegenfinanzierung machen wir in unserem gemeinsamen Antrag gute und seriöse Vorschläge“, betont Tittel. Eine Möglichkeit wäre, das Esslinger Stadtticket um einen Betrag von beispielsweise 50 Cent zu erhöhen.
„Mit dieser Entscheidung macht es sich keine der Parteien leicht, und ich bin froh, dass wir diesen Kompromiss finden konnten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir diese mögliche Preiserhöhung noch senken können“, so Tittel. So etwa durch Kosteneinsparungen durch die vom Bund geplante CO2-Besteuerung von Dieselbussen die dann in Esslingen entfalle oder dadurch, dass man den motorisierten Individualverkehr verteuere, zum Beispiel mehr Parkplätze kostenpflichtig und zu Anwohnerparkplätzen mache.
„Ich bin froh, dass Grüne, SPD und Linke nun konkret etwas für einen zukunftsgerichteten Busverkehr auf den Weg bringen. Sowohl für den Busverkehr an sich, als auch für mehr Klimaschutz, sauberere Luft und weniger Lärm in unserer Stadt“, so Tittel abschließend.