Bereits im Mai 2019 hat der Ausschuss für Technik und Umwelt des Esslinger Gemeinderats die zeitnahe Einführung einer Fußgängerzone Ritterstraße beschlossen. Auch die SPD hat damals aus Überzeugung zugestimmt. Mitte Juli 2020 stand nun auf der Tagesordnung des Mobilitätsausschusses der Beschluss einer 6-monatigen Probephase. SPD-Stadtrat Andreas Koch griff die Argumentation seiner Fraktion vom Mai 2019 auf und betonte: „Eine Anmerkung von damals ist uns auch heute noch einmal wichtig: Zu der eher negativen Motivation für eine Fußgängerzone – aus verkehrlichen Gründen ‚Autos raus!‘ – muss die positive Motivation kommen – ‚Aufenthaltsqualität rein!‘ –, und die ist ohne entsprechende Veränderungen nicht zu haben.“ Erst eine sowohl autofreie als auch zum Flanieren, Verweilen und Einkaufen einladende Fußgängerzone bringe etwas und mache die Ritterstraße zu dem dringend notwendigen Bindeglied zwischen Innerer Brücke und Küferstraße. „Auf halbem Weg dürfen wir hier nicht stehenbleiben“, lautet Kochs Appell.
Die Sozialdemokraten wissen sich mit dieser Position mit den Akteuren der Bürgerbeteiligung einig und forderten die Verwaltung auf, die notwendigen Planungen parallel zum Fußgängerzonenprobelauf voranzutreiben sowie für die nötige Finanzierung zu sorgen. „Beides ist unabdingbare Voraussetzung für die Entscheidung darüber, ob aus der Fußgängerzone zur Probe eine Fußgängerzone auf Dauer wird“, ist sich Heidi Bär, ebenfalls Mitglied im Mobilitätsausschuss, sicher. Ihr Appell: „Lassen Sie uns in dieser Fußgängerzone vor allem eine Chance sehen! Wir haben mit unseren anderen Fußgängerzonen trotz anfänglicher Bedenken gute Erfahrungen gemacht.“ Bär freut sich über die im Zuge dieses Beschlusses gefällte Freigabe aller Esslinger Fußgängerzonen für Fahrradfahrer und appelliert an diese: „Bitte nehmen Sie Rücksicht auf die eindeutig bevorrechtigten Fußgänger, indem Sie dort langsam und mit Abstand radeln.“