Foto: Thomas Rother
Der ADFC freut sich über die Planungen zum Ersatz der Pulverwiesen-THW-Brücke, weil damit für den Fuß- und Radverkehr eine bessere Führung in Aussicht ist. Aktuell ist die THW-Behelfsbrücke dem Autoverkehr vorbehalten und Radverkehr wird in Schrittgeschwindigkeit über den Gehweg geleitet.
Am Montag entscheidet der Gemeinderat über die Vorlage, die einen gemeinsamen Geh-/Radweg mit 2,50m Breite plus 0,5m Trennstreifen zur Fahrbahn vorsieht. Bei rund 300 Radfahrenden in der Spitzenstunde und ca. 100 Fußgänger*innen verstößt das jedoch eindeutig gegen die Planungsleitlinien ERA.
“Für ungestörten Fußverkehr mit Aufenthaltsqualität auf der Fußgängerachse Neckaruferweg zum Merkelpark ist an dieser Hauptradroute ein eigenständiger Gehweg notwendig” betont Joachim Schleicher die Belange von Fußgängerinnen und Fußgängern. Für sicheren Radverkehr wäre ein selbstständiger Zweirichtungsradweg mit 3 Metern plus Trennstreifen erforderlich. Bei 9,25m verfügbarer Gesamtbreite bleibt also nur eine Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn.
Da über die Brücke heute schon an vielen Tagen mehr Radfahrende als KFZ fahren, empfiehlt der ADFC eine bevorrechtigte Fahrradstraße für den Neckartalradweg. Auch vor der Fertigstellung des Radschnellwegs, der leider jüngst in weite Ferne gerückt ist, muss der Neckartalradweg als die meistgenutzte Radpendlerstrecke in Tallängsrichtung sicher und zuverlässig funktionieren. Nur so kann die Stadt Esslingen ihre Klimaziele erreichen mit Verdopplung des Radverkehrs bis 2027.
Auf einer Fahrradstraße müssen Kraftfahrzeuge ihre Geschwindigkeit an Radverkehr anpassen. Überholen durch KFZ ist nicht vorgesehen, dafür dürfen Radfahrende zu zweit nebeneinander fahren. Für das kurze Stück bis zum Parkplatz des Landratsamts hält Schleicher eine solche Regelung für vollkommen verträglich.