Foto: Sigrid Altherr-König
Rotem Levin und Osama Iliwat, ein Israeli und ein Palästinenser, Mitglieder der Organisation „Combatants for Peace“ setzen sich für ein Ende der militärischen Besatzung. Sie stehen für gewaltlosen Widerstand und für den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern. Sie schilderten den über 100 Teilnehmenden in der Veranstaltung “Gerechter Friede in Israel und in Palästina – eine Utopie?” im Esslinger Gewerkschaftshaus in berührenden Worten ihre Lebenswege. Beide haben zunächst die Anderen nicht wahrgenommen oder wenn dann nur als Bedrohung und Feind. Rotem war Soldat der israelischen Armee, auch in den besetzten Gebieten. Als er ohne Grund nachts eine Schallgranate in den Hof in einem palästinensischen Dorf werfen musste, kamen ihm Zweifel. Als er über einen Freund palästinensische Friedensaktivisten treffen wollte, konnte er sich nicht vorstellen, dass die, die ihnen immer als gewalttätig und gefährlich geschildert worden waren, sich für Frieden einsetzen. Osama hatte als Jugendlicher Steine nach Soldaten geworfen. Ihn prägten die allgegenwärtige Gewalt der Armee und seine Inhaftierung als Junge. Er wollte, dass man sich gegenseitig als Menschen erfährt. Er schloss sich Friedensaktivisten an, bei denen er zuerst auch nicht glauben konnte, dass da Israelis waren, die Frieden wollten und Palästinenser als Menschen ansahen. Zuerst zuhören, den Schmerz der anderen begreifen, Verbindung aufbauen statt Konfrontation, für gewaltfreie Lösungen, dafür setzen sich die Beiden ein. Es geht ihnen nicht um Begriffe und Verurteilungen, sondern darum, die Situation der Menschen in Israel und Palästina wahrzunehmen. Sie treten ein für Menschenrechte, die für alle gelten, für das Ende der Besatzung und für die Achtung der Anderen als Menschen. Sie meinen, dass nur der Weg des Drucks auf die internationale Staatengemeinschaft einen Weg zur Sicherheit aller und zu einem dauerhaften Frieden in der Region führen könne.