Foto: Ulrike Trittler-Knoll
Fast hätte es nicht geklappt mit der Ausfahrt ins Elsaß. Alle Campingplätze waren ausgebucht. Bei der Kehler Paddlergilde kam die Gruppe schließlich unter. Der Platz ist direkt am Wasser gelegen, mit Stellplätzen, Zeltwiese und einem gemütlichen Vereinsheim. Der freundliche Empfang und die guten Tourvorschläge waren inklusive. Besser konnte man es nicht treffen.
Am Anreisetag ging es aufs Groschenwasser. Nach der Querung eines kleinen Sees taucht man ein in eine andere Welt. Das Naturschutzgebiet der Altrheinaue ist wunderschön. Teppiche aus blühendem Hahnenfuß und gelben Teichrosen bedecken die Wasseroberfläche. Riesige Mistelkugeln wachsen an Baumriesen, blühende Wildrosen ranken um abgestorbene Bäume. Man gleitet durch urwüchsigen Wald mit umgestürzten Bäumen wie durch einen grünen Dschungel. Vögel zwitschern, der Kuckuck ruft und das Wasser plätschert. Eisvögel, Biber und Nutrias wurden gesichtet. Um brütende Schwäne nicht zu stören, werden weite Bogen gefahren. Viele Brücken mussten unterquert werden, bis man im Druckwasserkanal des Rheins zum Ausstieg an der Werft kam.
Am zweiten Tag wurde auf der Ill von Colmar bis Illerrieden gepaddelt. Im kanalisierten Abschnitt war es bei niedrigem Wasserstand eher langweilig. und die Gefahr aufzusitzen groß. Nach einem Wehr mit toller Bootsrutsche wurde die Ill zum naturnahen, flotten Kleinfluss. Am Ausstieg in Illerrieden ging es am nächsten Tag weiter. Sehr schön ist es, durch den lichten Wald bis Selestat zu fahren. Jetzt ging es durch die Slalomstrecke. Der Trainingsbetrieb pausierte um den offenen Kanadier und die selbstgebauten Seejaks durch zu lassen. In Rathsamhausen wurde ausgestiegen. Am Abend lockte das Stadtfest in Kehl mit 50- jährigem Jubiläum. Es gab viel zu sehen, leckeres Essen und verschiedene Bands. Vor allem die Rockakrobaten der „Bang Bags“ waren hervorragend.
Weil es so schön war, wurde am Abreisetag nochmal das idyllische Groschenwasser gepaddelt. Die vier Tage verstrichen wie im Flug.