Foto: P. Schulz VCD e.V. Esslingen
Seit 2020 sind in allen Esslinger Fußgängerzonen auch Menschen mit dem Rad willkommen. Mit Ausnahme der Inneren Brücke ist das Radfahren in Schrittgeschwindigkeit überall gestattet. Viele Menschen nutzen das gerne. Davon profitieren Handel, Marktbeschicker, Gastronomie, Anwohner*innen und Besucher*innen. Wer mit dem Rad kommt, kann es meist direkt vor den Laden, dem Wochenmarkt und dem Café abstellen. Der Rathausplatzes beispielsweise ist nicht zuletzt auch deshalb inzwischen so beliebt und belebt. Viele genießen die Atmosphäre des „städtischen Wohnzimmers“. Das funktioniert überall gut, wo Rad gefahren wird um dort ansässige Ziele zu erreichen. Die beiden steigerungsbedürftigen Verkehrsarten stören sich jedoch manchmal dort, wo viele eigentlich nur mit dem Rad durchfahren wollen. Denn an vielen Stellen fehlen immer noch von den Fußgängerbereichen getrennte und angstfrei nutzbare Radverbindungen. In die Küferstraße, die Maille und die Bahnhofsstraße wird der Raddurchgangsverkehr verdrängt und quer über den Bahnhofsvorplatz leitet man ihn gar bewusst. Um sichere und attraktive Radverbindungen zwischen Hindenburgstr. und Wehrneckarstr. und um Bahnhofstr. und Bahnhofsvorplatz drückt sich eine Mehrheit des Gemeinderats seit Jahren. Esslingen braucht entspanntes Flanieren zu Fuß. Das bedingt aber ein durchgängiges Radnetz abseits der Fußgängerzonen, dass alle angstfrei nutzen können. Die FH Erfurt hat dazu die „Radsam-Kampagne“ und ihre Forschungsergebnisse veröffentlicht. Eine Erkenntnis: ebenso wie gegen Falschparken wirken gegen zu schnelles Radfahren in Fußgängerzonen nur Kontrollen und Knöllchen. Dem „Raser“ sei egal ob das Radfahren in Schrittgeschwindigkeit erlaubt oder Radfahren grundsätzlich verboten ist. Wirksamere Kontrollen des Ordnungsamts sind also grundlegend. Höchste Zeit die Hinweise der Bevölkerung zu Problemstellen mit zu nutzen. Die Polizei Stuttgart tut das inzwischen, um möglichst effektiv zu arbeiten.