Foto: Gemeinfrei
In der letzten Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt wurde der Antrag von FÜR Esslingen behandelt: „Ab sofort keinerlei Verkäufe von städtischen Flächen an private Investoren. Aufbau eines städtischen Flächenpools, der vor allem zur Erhaltung, Erweiterung und Renaturierung von Grünflächen dient aber auch zum schnellstmöglichen Abbau der Notfallkartei, damit diese Personengruppe schnell mit preisgünstigem Wohnraum versorgt werden kann.“ Eigentlich wurde der Vorschlag mehrheitlich begrüßt. Zum Teil wurden früher ähnliche Vorschläge von anderen Fraktionen eingebracht. Umso mehr stellt sich die Frage warum das nie beschlossen wurde. Und warum der Ausverkauf von städtischem Eigentum an private Investoren ungebremst weiter geht. Hier geht es gar nicht um die Bekämpfung der Wohnungsnot, sondern international tätige Investoren suchen händeringend nach einigermaßen sicheren und trotzdem profitablen Anlagemöglichkeiten. Entsprechend sind die Mieten für Normalverdiener unbezahlbar. (So befinden sich inzwischen z.B. etwa 10 Prozent der Wohnungen in der Neuen Weststadt in der Hand chinesischer Investoren.)
Die Begründung für die formale Ablehnung des Antrags im Ausschuss war vor allem die fehlende Finanzierung. Aber der Nichtverkauf von städtischen Flächen verursacht erst mal gar keine Kosten. Außerdem hat FÜR Esslingen in der Haushaltsdebatte zahlreiche Einsparungs- und Finanzierungsvorschläge gemacht. Und schließlich ist der Verkauf von städtischen Immobilen die denkbar schlechteste Methode um Schulden zu tilgen, denn die Einnahmen sind lediglich Peanuts im Vergleich zur Gesamtverschuldung der Stadt. Der Verkauf führt aber zu dramatischem Substanz- bzw. Wertverlust. Vor allem aber zum Verlust der Möglichkeit, in eigener Regie tatsächlich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Wir brauchen nicht immer neue Luxuswohngebiete für Großverdiener und Immobilienhaie, sondern viel mehr umweltgerechte, lebenswerte Sozialwohnungen.
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