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BUND Bezirksgruppe Esslingen

“Ewigkeitschemikalien” – nun auch im Trinkwasser

Foto: BUND Bundesverband

Wissenschaftler kritisieren schon seit Langem den z.T. sehr sorglosen Umgang mit den sog. “Ewigkeitschemikalien”. Dazu gehören insbesondere die PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen). Sie werden u.a. in Regenjacken und Outdoorkleidung eingesetzt, in Beschichtungen von Bratpfannen und Waffeleisen, aber auch in Pizzakartons, Burgerpapier u. Pappbechern sowie in manchen Zahnseiden, Shampoos u. Kosmetikprodukten.

Leider gibt es dazu keine Kennzeichnungspflicht, so dass wir oft nicht wissen, wofür wir da unser Geld ausgeben. Aber diese Stoffe können u.a. unser Immunsystem beeinträchtigen.

Das Problem: diese Ewigkeitschemikalien sind, wie der Name schon sagt, extrem langlebig. Sie belasten Böden, Gewässer, Pflanzen- u. Tierwelt für Jahrhunderte, gelangen so auch in unsere Nahrung. Laut Recherchen von NDR, WDR u. Süddt. Zeitung sind bereits an mind. 1.500 Orten in Dtld. PFAS-Verschmutzungen nachgewiesen.

Ein Beispiel hier aus unserer Nähe: ein Chemieunternehmen hat mit seinen Abwässern jahrelang einen dieser Stoffe, nämlich Trifluoressigsäure, in den Neckar abgelassen – einen halben Zentner pro Tag – und das mit behördlicher Genehmigung! Dagegen hat sich der BUND Baden-Württemberg energisch eingesetzt und zuletzt auch eine Klage angedroht. Nun gibt es einen Erfolg: Anfang 2026 will die Firma die Einleitungen beenden.

Aber inzwischen sind diese PFAS schon fast überall: BUND-Aktive haben, verteilt über das Bundesgebiet, 46 Trinkwasserproben entnommen und in einem akkreditierten Labor auf 58 PFAS-Varianten untersuchen lassen. In 42 dieser 46 Trinkwasserproben wurden PFAS gefunden! Zwar wurden die zul. Grenzwerte zumeist eingehalten, trotzdem ist das ein erschreckendes Ergebnis.