Im März schien alles in trockenen Tüchern zu sein. Den Bewohnern des Rondells Am Schönen Rain wurde zugesagt, dass sie in ihren Häusern bleiben könnten, wahlweise im jetzigen Zustand oder in sanierten Häusern zu höherer Miete. Die großen Gärten hinter den Reihenhäuschen wurden minimiert. Die so gewonnenen Flächen verkauft die EWB an die Baugenossenschaft die dort neben ihrem bereits anvisierten Projekt zwei zusätzliche Mehrfamilienhäuser bauen könnte.
Im August wurde der Frieden empfindlich gestört. Die EWB bot die acht Häuser in einem Exposé für zwei Millionen Euro zum Verkauf an. Die Mieter könnten danach für je 250.000 € für ein nicht saniertes Haus mit ca. 60m² Wohnfläche kaufen und müssten zudem in kürzester Zeit eine Gesellschaft finden oder gründen, um alle acht Häuser zu erwerben. DIE LINKE hält das für einen eklatanten Bruch des Versprechens vom März und wandte sich mit einem Brief an den Oberbürgermeister und die anderen Fraktionen.
Der Geschäftsführer der EWB begründete den plötzlichen Sinneswandel mit detaillierter berechneten und deutlich höher ausfallenden Sanierungskosten. Aber diese ändern an der Zusage vorerst nur, dass die EWB die Sanierung der Häuser unter diesen neuen Voraussetzungen nicht vornehmen könne. Den Mieter*innen bliebe die Möglichkeit, in den nicht sanierten Häusern mit der jetzigen Miete weiter zu wohnen.
Jetzt war in der Zeitung zu lesen, dass der Verkauf der Häuser nur unter der Bedingung läuft, dass für die derzeit vorhandenen Mietparteien geeignete Regelungen zu treffen sind, um deren Verbleib in den bestehenden Mietverhältnissen dauerhaft zu ermöglichen. LINKEN- Stadtrat Tobias Hardt Meint: „Das Verkaufs-Exposé hat einen bitteren Beigeschmack. Für uns gilt, dass die EWB Wort halten muss.“