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Esslingen-Feinstaub-Lärm e.V.

Esslinger O-Bus: Vorbild für Deutschland!

Foto: Jörg Sanzenbacher

In Esslingen sollen ab 2024 nur noch elektrische Stadtbusse fahren. Dieses Vorbildprojekt ist der Arbeit von Ingo Rust und einer denkbar knappen Mehrheit im Gemeinderat zu verdanken. Es ist den Gemeinderäten von GRÜNEN, SPD, LINKEN, FÜR und dem damaligen OB Zieger hoch anzurechnen, dass sie mit ihren Stimmen dieses Projekt möglich gemacht haben.

Dass Esslingen dabei mit 27,4 Mio. € untestützt wird, ist auch der Deutschen Umwelthilfe und uns zu verdanken. Die Bundesförderung stammt aus dem „Sofortprogramm Saubere Luft“, welches 2017 im Rahmen des Dieselskandals aufgelegt wurde. Es sollten aber nur die Städte gefördert werden, deren Bürger mit besonders hoher Luftbelastung leben müssen. Die Krux dabei: Es wurden nur Grenzwertüberschreitungen an behördlichen Messstellen anerkannt, die es bis 2016 in Esslingen nicht gab. Wir haben uns 2015 zusammen mit Andrea Lindlohr und Wolfgang Drexler dafür eingesetzt, dass das Land auch in Esslingen Luftschadstoffe misst. 2016 wurde tatsächlich die Messstelle für Feinstaub und Stickoxide in Betrieb genommen. Schnell wurde klar, dass Esslinger Luft zur schlechtesten im Land gehört. Ohne Messstelle, keine Messwerte, keine 27,4 Mio. Es zeigt sich an diesem Beispiel, wie wichtig NGOs sind, um Dinge voranzubringen.

Was ist aus unserer Messstelle geworden? Bei Feinstaub hat sich die Belastung bis 2019 nur wenig verbessert, die Messungen wurden trotzdem beendet. Bei  Stickoxiden konnte von 2016 bis 2020 eine deutliche Verbesserung gemessen werden. 2020 fand auch hier die letzte  Messung statt. Beim Feinstaub lag die Belastung zwischen 23 und 26 µg/m3 (Empfehlung WHO: unter 15 µg/m3). Bei den Stickoxiden ist die Belastung von 54 auf 34 µg/m3 gesunken (Empfehlung WHO: unter 10 µg/m3). Erst wenn die EU ihre Grenzwerte den Empfehlungen der WHO anpasst, können wir erneut Messungen erwarten.

2017 lag die Stickoxid-Belastung bei 48 µg/m3 und somit auch über dem EU-Grenzwert von 40 µg/m3. Deshalb kam Esslingen in das genannte Förderprogramm.