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West-Ost-Gesellschaft Esslingen e.V.

Esslingen – Molodetschno – Piotrkow 1

Foto: Christian Reichel

Am vergangenen Wochenende ist eine Delegation der West-Ost-Gesellschaft unter Leitung der Vorsitzenden Jutta Fahrion und Karin Roth nach Uniejow in Zentralpolen unweit von Piotrkow gefahren, um sich dort sozusagen auf halbem Weg mit der Molodetschnoer Partnergruppe Sjabrynja zu treffen und einen Meinungsaustausch zu betreiben, der in dieser Form in Belarus seit 2020 nicht mehr möglich ist. Das wäre viel zu gefährlich für beide Seiten. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die repressive Situation im Land des Lukaschenkoregimes und die weiteren Möglichkeiten der Kooperation. Sjabrynja-Vorsitzende Irina Kudina: “Lasst uns bitte nicht alleine mit diesem Regime. Für uns sind die Begegnungen mit euch, die freien Gespräche, wichtig wie die Luft zum Atmen.”

 

Einhellig vertraten die Molodetschnoer Freunde die Meinung, dass in Belarus nun wieder eine Situation wie 1937 herrscht, beim Höhepunkt der Stalinschen “Säuberungen”. Nur habe sich die Kontroll- und Überwachungssituation durch moderne digitale Möglichkeiten noch verschlimmert. Viele junge Männer verlassen das Land, um dem Militärdienst zu entgehen, der möglicherweise doch zum Einsatz im Krieg in der Ukraine führt. Da die meisten Belarussen keine EU-Visa bekommen, führt das dazu, dass z.B. die Eltern ihre Söhne über lange Zeiträume nicht mehr sehen können – bitter auch für einige der anwesenden Freunde aus Molodertschno.

 

Natürlich gab es in Uniejow auch unterhaltsame Aspekte, darunter  die gemeinsamen Besuche des gigantischen Thermalbades.  Oder abendliche Veranstaltungen mit viel Singen und Tanzen. Außerdem einen gemeinsamen Ausflug in die polnische Partnerstadt Piotrkow, wo die Esslinger vom neu gewählten OB Juliusz Wiernicki empfangen wurden. Dabei anwesend waren auch der Ehrenvorsitzende der WOG  und Ehrenbürger Piotrkows Helmut Thienwiebel und seine Frau Marianne. Fortsetzung folgt nächste Woche …