Foto: Petra Schulz VCD Esslingen
Der Rückgang des Einzelhandels in der Esslinger Innenstadt bewegt und beunruhigt viele Menschen. Seit bekannt ist, dass Karstadt und Kögel zum Ende des Jahrs schließen, wird das Thema besonders heiß diskutiert.
Dabei ist Esslingen damit Teil einer Veränderung die sich, mehr oder weniger schnell, in den meisten Städten vollzieht. Die aktuellen Herausforderungen und Chancen von Innenstadtentwicklung werden seit langem wissenschaftlich beforscht. So kann sich die Esslinger Stadtplanung und der Gemeinderat auf eine guten Faktenlage stützen um die richtigen Weichen zu stellen. Man kann es bedauern und beklagen, aber Fakt ist: In den letzten Jahren verlagerten sich große Marktanteile vom stationären Handel auf den Onlinehandel. Online kaufen inzwischen fast alle, dennoch kommen heute viele Menschen in die Innenstadt. Sie suchen, finden und genießen einen Erlebnismix aus Einkaufen, Gastrobesuch, Freunde treffen, Kulturangebote und urbanes Lebensgefühl. Esslingen hat mit seinem historischen Kern dazu beste Voraussetzungen. Heute zieht es viele Besucher*innen an mit Aufenthaltsorten wie z. B. dem Rathausplatz und dem Hafenmarkt. Früher mal Parkplatz, fühlt man sich heute dort wie in einem städtischen Wohnzimmer. Parallel zum Rückgang des Einzelhandels entwickeln sich gastronomische Angebote und der Wochenmarkt prächtig. Eine gute Entwicklung nahmen in den letzten Jahren die Untere Metzgerbach und die Küferstraße. Seit die Menschen hier mit dem Fahrrad kommen dürfen und der Autoverkehr weitgehend draußen bleibt, ist Platz für lauschige Außengastronomie. Die vielen originellen Cafés, Bars und Restaurants erfreuen sich großer Beliebtheit. Nachgedacht wir auch über die vermehrte Umnutzung von Erdgeschossen für Wohnungen. Ja, die Zeit der lückenlosen Einkaufsmeilen ist mit dem Onlinehandel endgültig vorbei, doch ist es heute bereits zu spüren, dass Esslingen noch so viel schöner und lebenswerter werden kann, wenn wir die Veränderungen positiv gestalten.