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BUND Bezirksgrupe Esslingen

Esslingen – Autostadt oder Stadt f. alle Bürger?

Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Dieser Tage hat sich der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, mit einem sehr klaren Appell zu Wort gemeldet: “Der Deutsche Städtetag will die Verkehrswende. Und diese Entscheidung ist einstimmig – über alle Parteigrenzen hinweg. Die Verkehrswende ist kein rein verkehrspolitisches Thema, sondern auch ein Stadtentwicklungsthema und bedeutet zum Beispiel, dass wir beim öffentlichen Raum schauen müssen, wie wir ihn nutzen möchten, damit er mehr als Parkplatz ist.”

Ja, auch in Esslingen sind inzwischen da und dort Parkplätze weggefallen. Und ja, auch in Esslingen soll das Abstellen von Autos im öffentlichen Straßenraum ab März um einen Euro pro Stunde teurer werden. Das erzeugt Unruhe: wer es bisher gewohnt war, für allfällige Besorgungen öfters mal mit dem eigenen Auto in die Stadt zu fahren und es dort irgendwo abzustellen, wird darüber verständlicherweise stöhnen.

Aber – es gibt eben auch die andere Seite: allein im Jahr 2022 wurden in Deutschland wieder 2,65 Millionen (!) Kraftfahrzeuge neu zugelassen. Und davon stellen die breiten und schweren SUVs mit 30 % weiterhin den größten Anteil! Allein deren Bestand hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht. Wohin also mit dieser von Jahr zu Jahr anwachsenden Flut von immer mehr und immer größeren “Fahrzeugen”, welche in Wirklichkeit die meiste Zeit irgendwo herumstehen?

Der Hauptgeschäftsführer des Städtetages sagt dazu: “Den Gedanken der autogerechten Stadt haben wir schon etwas länger hinter uns gelassen.” Und er benennt auch die Alternative: “Verkehr muss vernetzt, nachhaltig und modern sein.” Denn auch der jetzt mit Milliardensubventionen aus der Steuerkasse angelaufene Umstieg von Autos mit Verbrennungsmotoren auf solche mit Batterieantrieb löst nicht das Problem, dass diese vielen Autos den Menschen in den Städten den Platz wegnehmen. Und ja, auch E-Autos schädigen die Gesundheit aller durch den Feinstaub aus dem Reifenabrieb.

So nach und nach müssen wir also wirklich umdenken!