Foto: Christian Ottersbach
Gemeinsam und breit, so müssen die Herauforderungen der Energiekrise für die Altstadt angegangen werden. Dies war das Fazit des Altstadtviertele des Geschichts- und Altertumsvereins zum Thema „Energie für die Altstadt“ am 10.11.2022 im Alten Rathaus.
Die Moderatoren, Sylvia Greiffenhagen und Christoph Schweizer, hatten Fachleute auf dem Panel, die die ganze Breite des Themas im Spannungsfeld zwischen Energiewende, Denkmalschutz und Stadtbildpflege darstellten. Klaus Edelhäuser verdeutlichte Grundlagen, präsentierte Daten zu der in Gebäuden gespeicherten Energie, die beim Abbruch vernichtet wird, zum Energieaufwand für neue Baustoffe, zum steigenden Bedarf an Gebäudekühlung. Die Referenten erläuterten neben der allgemein diskutierten Fotovoltaik oftmals nur gemeinsam realisierbare Energiekonzepte: Wärmenetze, Blockheizkraftwerke, effektive Solaranlagen auf Industrie- oder öffentlichen Gebäuden, an welchen sich Bewohner der Altstadt beteiligen könnten, Energiegewinnung aus Gewässern. Felix Denzinger von den Teckwerken konnte von den Vorteilen genossenschaftlicher Modelle berichten. Silke Vollman vom Landesamt für Denkmalpflege verdeutlichte den kulturellen Wert von Altstadt und Denkmalen, die Notwendigkeit zur Abwägung der Werte von Energiegewinnung und Denkmalwert, aber auch die Vereinbarkeit beider Ziele in vielen Fällen.
Baubürgermeister Hans-Georg-Sigel unterstrich: die Stadtverwaltung möchte ermöglichen – dies aber im allgemeinen Interesse, unter Abwägung aller Belange. Dazu müssen klare Regeln geschaffen werden. Die Verwaltung ist dabei, diese zu erarbeiten.
Die angeregte Diskussion mit den zahlreichen Besuchern wurde sachlich geführt, sie offenbarte unterschiedliche Positionen zu Themen wie Fotovoltaik in der Altstadt, zeigte aber auch eine große Einigkeit: Alle möchten ermöglichen, ohne im Blick auf kurzfristige Gewinne Werte dauerhaft zu zerstören. Das geht aber nur gemeinsam und mit einem klaren Konzept.