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Friedensbündnis Esslingen

Elena vermittelt zwischen Feinden

Foto: © Berghof Foundation / Zeitenspiegel Reportagen

Gewalt zerstört schnell, physisch wie psychisch. Vertrauen wieder aufbauen ist eine mühevolle und langwierige Arbeit, muss gelernt und trainiert werden, braucht Geduld und Einfühlung und Menschen, die in verschiedenen Welten zu Hause sind. Davon berichten viele Geschichten der Ausstellung „Frieden machen – Beispiele aus aller Welt“ der Servicestelle Friedensbildung Baden-Württemberg. Eine davon erzählt von Elena Gulmadova, Tadschikin, Gynäkologin und Diplomatin. Ihr Vater ist Muslim, ihre Mutter Christin. Gute Voraussetzungen zwischen verfeindeten albanischen Muslimen und mazedonischen Christen in Mazedonien zu vermitteln. Sie arbeitete dort im Auftrag der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Vor dem Jahr 2001 lebten Albaner, Türken, Serben, Roma und Mazedonier gut miteinander, aber dann schwappte der Bürgerkrieg vom Balkan auf Mazedonien über. Nach einem halben Jahr kriegerischer Zerstörung und 170.000  Flüchtlingen wurde ein Waffenstillstand geschlossen. Mitarbeitende der OSZE beobachteten ihn. Ihre Aufgabe war auch, die verfeindeten Menschen wieder einander näher zu bringen. Durch ihr Drängen wurden Albaner in Patrouillen aufgenommen, vorher waren es vor allem Mazedonier. Elena reiste in ihrem Bezirk zu vielen Menschen, knüpfte Kontakte und schuf eine vertrauensvolle Basis. Sie zeigte Möglichkeiten von Zuschüssen auf, ermutigte so, Schulen und Häuser wiederaufzubauen, half beim Ausfüllen von Formularen. Einmal konnte sie durch diese Vertrauensarbeit sogar das Aufbrechen neuer bewaffneter Kämpfe verhindern. Solche Beispiele will das Friedensbündnis Esslingen bekannt machen. Mehr dazu: https://www.friedensbildung-bw.de/ausstellung-frieden-machen-peace-counts .