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Philharmonischer Chor Esslingen

Ein wenig Royal Albert Hall im Neuen Blarer

Foto: P. Müller

„Mein lieber Herr Gesangsverein!“ Was für ein Kind haben die da aus der Taufe gehoben? Fünf Wochen nach Ostern standen im NEUEN BLARER hunderte von Menschen mit strahlenden Augen und sangen voller Inbrunst das komplette „Halleluja“ aus Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Messias“. Das war nicht etwa eine Sekte! Es war ein powervoller Publikumschor von Oratorienfreunden, die sich am Ende eines umjubelten Konzerts im Saal mit dem Philharmonischen Chor Esslingen vermischten und als krönenden Abschluss gemeinsam das Stück „aufführten“, das wie ein roter Faden durch alle Probenphasen des Abends gelaufen war.

Sabine Layers Format ORATORIUM HAUTNAH hat eindeutig Zukunft. Insgesamt vier Komponisten und Werkteile waren es, an denen die aus vielen Chören des Landes anreisenden Besucher und etliche „Neuchoristen“ mit ihr musikalisch arbeiten konnten, bevor sie zwischendurch zur Erholung den Chor genießen durften, der sie eingeladen hatte. Hochdramatische Ausschnitte aus Mendelssohns „Elias“ und dem „Deutschen Requiem“ von Johannes Brahms hatte der zu bieten. Für die Choristen selbst bedeutete es freilich Entspannung vom „Demosingen“, das nicht weniger Genauigkeit abverlangte. Alle Achtung vor der Leistungsfähigkeit dieses seit 25 Jahren von Sabine Layer geformten Klangkörpers, der zu höchster Präzision fähig ist! Zwei weitere Sonderlobe und jeweils douze points für den choreigenen Solisten Claus Wild, stimmlich und von Statur ein überzeugender Elias! Langen Beifall gab es ebenfalls für das „Orchester“: Yu-Chieh Su am Flügel, der unter ihren Händen alle Klangfarben mit dynamischen Höhen und Tiefen bot, eine phänomenale Leistung! Am Ende: Beifall von allen, mit allen, für alle.

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