Foto: JV
Das Heizkraftwerk in Altbach nahe Esslingen ist weithin sichtbar durch seine 250 Meter hohen weißen Schornsteine. Auf dem Gelände des Werkes war ein Uhu in einer Art Innenhof gelandet. Der Hof war lang und schmal, und somit war es dem Uhu nicht möglich, hier von alleine wieder herauszukommen. Denn: ein Uhu kann nicht senkrecht wie ein Helikopter aufsteigen. So verbrachte er einige Zeit in dem Innenhof. Mitarbeiter der Anlage wurden auf ihn aufmerksam und riefen die Tierrettung an. Er bezog unsere Voliere, wo er sich satt fressen und trinken, Kräfte sammeln und sich auf die bevorstehende Freilassung freuen konnte. Verletzt war er nicht und gefressen hat er sehr gut – er ist ja auch ein stattlicher Kerl! Insgesamt 8 Tage verbrachte der Uhu bei uns. Zusammen mit Herrn Becht, Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums und der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz in Ostfildern (Mitglied im NABU) ließen wir ihn auf dem Gelände des Kraftwerkes wieder frei. Von dort kam er, und dort kennt er sich vermutlich aus. Uhus gehören zu den geschützten Arten und sind registriert, daher die professionelle Begleitung. In diesem Falle musste der Uhu erst noch registriert werden: er wurde von von Herrn Becht in unserer Voliere beringt, bevor wir mit ihm nach Altbach fuhren. Auf dem riesigen Gelände der EnBW wurden wir von 2 freundlichen Mitarbeitern des Werks begleitet. Sie kennen sich natürlich bestens aus und sind obendrein Vogelliebhaber. Die gemischte Truppe, bestehend aus Tierrettung, Naturschutzbehörde und EnBW, suchte eine zeitlang den besten Platz, um den Uhu freizulassen. So kamen wir nach eingehender Beratung auf einen Container. Im 1. Stock, etwas erhöht, war “Luft unter den Flügeln” gewährleistet. Ein Waldstück befand sich in Flugrichtung und ebenso freies Feld mit Boden, falls er niederging. Aber diesmal gelang dem schönen Waldvogel der Ab- und Weiterflug in sein altbewährtes Leben in der Umgebung von Altbach perfekt. Alles Gute, schöner Uhu!