Foto: Ulrike Rapp-Hirrlinger
Wohnungslose Menschen haben kaum eine Chance auf bezahlbaren Wohnraum. Ihnen wieder zu einem Zuhause zu verhelfen, ist das Anliegen des gemeinnützigen Vereins Heimstatt Esslingen e.V. Erst wenn Menschen eine eigene Wohnung als Schutzraum hätten, könnten sie wieder Fuß fassen in der Gesellschaft, weiß Vereinsvorsitzender Michael Waldmann.
In Ostfildern-Nellingen hat Heimstatt nun ein Wohnhaus gebaut. Architekt Till Heller hat ein dreigeschossiges Holzgebäude mit einer Fassade aus hellgrau gestrichenem, heimischem Holz und vielfach bodentiefen Fenstern entworfen. Im Inneren sind sieben jeweils rund 30 Quadratmeter große, barrierefreie Ein-Zimmer-Appartements mit Küchenzeile und Bad entstanden. Vier davon sind darüber hinaus rollstuhlgerecht. Im Erdgeschoss gibt es zudem zwei Büros für Heimstatt-Mitarbeitende. Das nach ökologischen Prinzipien errichtete Gebäude wurde auf einem Grundstück gebaut, auf dem zuvor das Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Nellingen-Parksiedlung-Scharnhauser Park stand.
Lange habe man nach einem Grundstück gesucht, erzählt Heimstatt-Geschäftsführerin Janina Baaken. Ein Glücksfall sei gewesen, dass die evangelische Kirchengemeinde ihr Gemeindehaus an der Riegelstraße aufgeben musste. Die lukrativste Lösung, es an den meistbietenden Investor abzugeben, sei nicht infrage gekommen, sagt Manfred Bretschneider, der Kirchengemeinderatsvorsitzende. „Das hätte unser soziales Profil nicht zugelassen.“
Die Gesamtkosten betragen knapp zwei Millionen Euro. Rund 900 000 Euro muss der Verein selbst finanzieren. Zuschüsse gibt es von der L-Bank, der Aktion Mensch und der Stadt Ostfildern. Das Diakonische Werk Württemberg unterstützt mit einem Darlehen.