Seit 9. September ist ein Team des Geschichts- und Altertumsvereins (GAV) dabei, Methoden zur Dokumentation der Grabstätten des denkmalgeschützten Ebershaldenfriedhofs zu erproben.
“Unsere Friedhöfe und ihre Grabstätten sind ein wichtiges Zeugnis unserer Kultur, unseres Umgangs mit Tod, Trauer und Erinnerung”, erläutert Peter Dietl vom GAV. “Mit dem aktuellen Wandel in der Bestattungskultur laufen diese Zeugnisse aber Gefahr, unterzugehen. Damit geht vor allem den lokalen Gesellschaften ein wichtiger Teil ihrer Erinnerung verloren.”
Das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) hat deshalb ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, das Wege zur Dokumentation der lokalhistorisch wichtigen Zeugnisse unter Beteiligung bürgerschaftlicher Gruppen anhand wertvoller Beispiele erproben soll. “Unser Esslinger Ebershaldenfriedhof gehört dazu”, freut sich Dietl, “und dies dank des Engagements unserer Mitglieder und Mitgliederinnen.”
Die 1844 als zentraler Friedhof angelegte Anlage steht insgesamt unter Denkmalschutz – nicht aber die einzelnen Grabmale. Mit dem Ende der Liegezeiten drohen diese, aufgegeben zu werden und damit unbemerkt zu verschwinden. Ohne Bestandsaufnahme ist es für die Friedhofsverwaltung jedoch unmöglich, einzelne erhaltenswerte Grabstätten zu definieren und zu bewahren.
Eine Gruppe von bisher sechs Mitglieder-/innen hat die Herausforderung angenommen. Unterstützt von Grünflächenamt, Stadtarchiv, städtischer Denkmalpflege und LAD wollen sie bis Ende des Jahres die ersten 100 Grabstätten erfassen. Im nächten Jahr soll dann – aufbauend auf die Ergebnisse des Probelaufs – eine vollständige Aufnahme der vor dem Jahr 2000 entstandenen Grabstätten erfolgen. Das Ergebnis sollen schließlich über das Stadtarchiv allen Interessierten zur Verfügung gestellt werden. Das Team hofft sehr, mit dem Projekt aber auch ein allgemeines Bewusstsein für den Wert des Friedhofs zu schaffen.