Foto: oh (www.reisemosaik.at)
Teile unserer Gesellschaft, und demzufolge auch unserer politischen Führung, schwimmen auf der “Retro”-Welle! Angesichts der vielen aktuellen Probleme – einfach zurückspulen in die 50er-, die 60er-, die 70er-Jahre des zurückliegenden Jahrhunderts! War da nicht alles gemütlicher, besser, preiswerter, hoffnungsvoller?
Ja, viele tragen das so in ihren Erinnerungen, und im persönlichen und familiären Bereich mag das zum Teil auch zutreffen. Aber in der Weltpolitik – da lebten wir damals im “Kalten Krieg”, konnten nur hoffen, dass die gewaltigen Waffenarsenale auf allen Seiten nicht zum Einsatz kämen. Viele unserer Flüsse transportierten schäumende, übelriechende Abwasser- und Chemiebrühen. Teile unserer Wälder siechten dahin, starben teilweise ab, weil sie die Schadstoffflut aus den Kraftwerks- und Autoabgasen nicht mehr bewältigen konnten.
Aber – war denn nicht wenigstens die Kernenergie, die damals auch bei uns hier mit Milliardensubventionen hochgezogen wurde, eine gute Sache?
NEIN, das war sie leider nicht! Die Kraftwerke sind alt und brüchig geworden, wurden inzwischen stillgelegt. Aber sie, und den von ihnen über Jahrzehnte hinweg produzierten Atommüll, irgendwie beiseite zu schaffen, ist nun eine zig-Milliarden-schwere Generationenaufgabe – Ausgang ungewiss.
Davon völlig unbeeindruckt träumen aber viele von einem Wiedereinstieg in die Kernenergie. Halt irgendwie anders als früher – z.B. in Form von sehr, sehr vielen kleinen Reaktoren, sog. “SMR’s”. Was für eine Illusion! Denn die Probleme wären wieder die alten: 100 % Brennstoffabhängigkeit von sehr problematischen Staaten! Kühlwasserbedarf! Noch mehr Atommüll! Und trotzdem: kein Beitrag zur Netzstabilität – im Gegenteil.