Foto: Viasna
Die WOG Esslingen stellt immer wieder einzelne der – Stand Ende Januar – 1006 anerkannten politischen Gefangenen in Belarus vor. Die bei uns bekannteste Gefangene dürfte die lange in unserer Region gelebt habende und inzwischen zu 11 Jahren Lagerhaft verurteilte Maria Kalesnikava sein, der im März in Esslingen der renommierte Theodor-Haecker-Preis verliehen wird.
Heute stellen wir den Oppositionellen Eduard Babariko vor, den Sohn des inzwischen zu 14 Jahren Lagerhaft verurteilten Präsidentschaftskandidaten Viktor Babariko. Der am 30.Januar 32 Jahr alt gewordene Sohn Eduard wurde am 18. Juni 2020 zusammen mit seinem Vater auf dem Weg zur Abgabe der erforderlichen Unterschriften zum Zentralen Wahlkomitee verhaftet. Er leitete das Wahlkampfkomitee des Vaters.
Gegenwärtig sitzt er im Minsker Untersuchungsgefängnis Nr.1 ein. Dem studierten Wirtschaftswissenschaftler werden die „Organisation massenhafter Unruhen“ und das „Aufhetzen zu Feindschaft und Zwietracht“ zum Vorwurf gemacht. Im Gefängnis versucht er sich mit Yoga und Büchern zum Schachspielen zu beschäftigen. Seine Freunde sagen über ihn: „Edik ist der geborene Anführer. In 10 Minuten vermag er eine neue Idee so dazustellen, dass die Leute aufspringen und sagen: Warum machen wir das denn nicht auch so. Auf!“
Eduard Babariko sitzt unter folgender Adresse ein: SIZO-1, 220030 Minsk, ul. Volodarskogo, 2 und freut sich mit Sicherheit über Post aus Esslingen, die aber aus Gründen der Zensur auf Russisch sein muss.
Eine bebilderte Liste aller aktuellen Häftlinge findet man unter: https://prisoners.spring96.org/en und russische Musterbriefe der Menschenrechtsorganisation Libereco unter www.lphr.org . Außerdem: Mit dem Googleübersetzer kann man sich recht zuverlässig einfachere Texte ins Russische übersetzen lassen.
Sein verurteilter Vater Viktor Babariko sitzt ein unter: IK Nr.1, 211440 Novopolock, ul.Techniceskaja,8