Foto: Roberto Bulgrin
„Wir konnten jedes Kind mit seinen individuellen Stärken mitnehmen.“ Das sagt Stefanie Hagner über die Tage in den Pfingstferien, die acht Kinder mit und ohne Behinderungen mit den neun Alpakas der Familie im Esslinger Mini-Stadtteil Oberhof geteilt haben. Es war nicht das erste inklusive Angebot, das sie organisiert hat – aber das letzte in Esslingen. Denn Stefanie, Stefan und Simon Hagner ziehen mitsamt ihren neun Hengsten in den Sommerferien auf einen Bauernhof nach Aitrach bei Memmingen. Mit viel Bedauern – aber auch mit dem Blick nach vorne. Denn die neue Adresse bietet der Familie die Möglichkeit, in die Züchtung einzusteigen und ihre Herde zu vergrößern. Und für Sohn Simon bietet sich die Chance, auf der elterlichen Farm eine Lehre beginnen zu können. Mit ihm hatte das tierische „Alpakaleben“, wie Stefanie Hagner ihr Start-up in Oberhof nannte, erst angefangen. Denn Simon leidet unter einer Autoimmunerkrankung. Im „Dörfle“ von Schlagersängerin Andrea Berg in Aspach hatte die Familie das erste Mal Kontakt mit den ebenso neugierigen wie schreckhaften Vierbeinern mit den großen Glupschaugen. „Das war der Moment, als unser Sohn das erste Mal aus dem Rollstuhl aufgestanden ist“, erzählt Stefanie Hagner. Die neun Mini-Kamele aus Oberhof werden aber auch von vielen anderen Besucherinnen und Besuchern vermisst werden. Wanderungen und Kindergeburtstage mit den Vierbeinern sind nach wie vor hipp. „Wir haben eine große Nachfrage“, sagt Hagner. Sie wäre gerne in Esslingen und Umgebung geblieben, doch die Suche nach mehr Platz war aussichtslos. „Jetzt machen wir das Beste daraus. Und wir sind ja nicht aus der Welt “, sagt Stefanie Hagner und verweist auf gerade einmal eineinhalb Autostunden, die zwischen Oberhof und Aitrach liegen.