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Parents for future

Die Familienmanagerin im Burnoutbett

Foto: Parents for Future Esslingen

Im Kulturfestival „Stadt im Überfluss?“ rückten Fragen des Überflusses an Konsum, Krisen und Konflikten in den Fokus. Aber die Frage reichte weiter: Von allem zu viel – und doch zu wenig? Ist es Zeit, unser Streben nach Mehr zu überdenken? Brauchen wir weniger Mehr? Wir Parents haben mit unserer Kunstperformance gefragt: Brauchen wir ein anderes Mehr? Denn wir sind überzeugt: Menschen brauchen Zeitwohlstand, also “Zeit im Überfluss”. Wir hatten drei Tage lang drei Betten in der Stadt aufgestellt: Das Traumbett, das Mindestlohnbett und das Burnoutbett.

In einer von 4 anderthalb-stündigen Performances (letzte Woche an dieser Stelle wurde der „Klimaaktivist“ vorgestellt) besetzte eine geburnoutete Familienmanagerin das Bett: Am Bett multiple Zettelchen befestigt, die sie an alles erinnert, an was sie denken muss: die Windeln der Mutter sind undicht, es müssen dringend neue besorgt werden! Die Pflege der (kranken? alten?) Mutter obliegt anscheinend ihr. Termin beim Kieferorthopäden! Die Tochter hat plötzlich mysteriöse Bauchschmerzen, die Arzt-Odyssee nimmt kein Ende. Ein Ausflug in den Wald im Kindergarten steht an: Zeckenimpfung! Die Winterreifen müssen gewechselt werden! Ein Kindergeburtstag muss geplant werden! Warum nimmt ihr niemand etwas Arbeit ab, damit sie auch Spaß empfinden kann? Was ist hier los?

Die Antworten sind so komplex wie in allen anderen Burnoutfällen, die wir dargestellt haben. Wir alle brauchen Zeit, um gemeinsam zu überlegen und uns zu kümmern, dass alle ein gutes Leben haben.