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Am Sonntag, 1. Mai, 18 Uhr, findet Im Theodor-Rothschild-Haus Esslingen, Mülbergerstr. 146, Festsaal, ein Vortrag über ein literarisches Thema statt, nämlich der Rolle der Bibel im literarischen Schaffen israelischer Schriftsteller. Israel ist bekanntermaßen ein Land mit blühendem Geistesleben und Kreationen aus allen Kunstbereichen, ebenso mit Wissenschaft auf Weltniveau, einer jungen Bevölkerung mit herausragenden Talenten und die einzige Demokratie im ganzen Nahen Osten. Es ist ein Land, das gärt, das durchaus auch zerrissen ist und große Probleme hat. Wir als Deutsche sind ihm aufgrund unserer Geschichte besonders verbunden, jedoch, nicht allein deshalb. Wir schauen oft auch mit Bewunderung, manchmal mit Bedenklichkeit, und gelegentlich auch mit leicht ungläubigem Erstaunen auf dieses kleine Land und seine besonderen Menschen. Dies spiegelt sich auch im Thema des Vortrags. Denn welche Rolle spielt die Bibel in der deutschen (neueren) Literatur? Und wenn überhaupt, dann sind es eher wieder Schriftsteller mit jüdischem Hintergrund, wie z.B. Joseph Roth oder Stefan Heym. Doch in Israel ist die Bibel als Literatur viel gegenwärtiger und wichtiger. Sie ist das geistige Band, welches das jüdische Volk während der letzten 2000 Jahre in seinem ganzen Leid zusammengehalten hat und dies immer noch tut. Sie ist ein fast unerschöpflicher Quell dichterischer Inspiration für Israelis, und, nicht zuletzt, ist die heutige Sprache, das moderne Ivrit, aus dem biblischen Hebräisch heraus konstruiert worden. Dadurch steht einem Sprachkünstler ein ungeheures Arsenal von Stilebenen und Assoziationen fast automatisch zur Verfügung. Unsere Referentin, Frau Prof. Dr. Anat Feinberg, ist eine der hervorragendsten Kennerinnen der Literatur Israels. Sie hat selber mehrere Romane geschrieben, hat viele Bücher und zahlreiche wissenschaftliche Publikationen darüber verfasst..Jahrzehnte lehrte sie an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg.