Foto: Marit Bonerewitz
Auf überwältigende Resonanz stieß am vergangenen Sonntag das Benefizkonzert des Russischen Chores Esslingen für die Ukrainehilfe. In der brechend vollen Frauenkirche hatten sich fast 600 Zuhörer/innen versammelt und spendeten am Ende ca. 9600 €.
Seit 30 Jahren singen im Russischen Chor Deutsche, Russen, Ukrainer, Spanier gemeinsam russische, belarussische und ukrainische Volkslieder und sakrale Gesänge. Mit Fassungslosigkeit und Sprachlosigkeit reagierten alle Sänger/innen auf das, was ein „skrupel- und gnadenloser Machiavellist mit KGB-Deformationen“ in der Ukraine, aber auch im eigenen Land anrichtet, wie Rolf Laschet in der Begrüßung hervorhob.
Die ersten Lieder handelten von ukrainisch-russischen Landschaften: Von Seen, Bergen und der Steppe und dem Abschiednehmen und Sterben darin. Es folgten drei ukrainische Lieder, darunter auch ein von Lena Schmitz, Oksana Hermes und Theodor Schmitz meisterhaft vorgetragenes Trio. Nach einem belarussischen Lied vom Verschwinden der Liebe und russischen Liedern über Sehnsucht, Selbstverzehrung und Abschied wider Willen in den Krieg hinein folgten geistliche Lieder auf Altkirchenslawisch, der alle Slawen verbindenden Ursprache: „Stilles Licht“ und zweifach „Dir Herr singen und beten wir“ von Rachmaninov und Shvedov.
Den Abschluss bildeten ein „Vater unser“ von Kedrov-Vater, auch dieses Werk einfühlsam und gestisch mitreißend dirigiert von Dirigentin Alevtina Prokhorenko, sowie die ukrainische Zugabe “Solnce nysenko”, in der es mitfühlend aktuell heißt: “Fürchte dich nicht vor dem Frost, wärm Dir die Füße in meiner Mütze.”
Der Chor dankt der Evangelischen Kirchengemeinde Esslingen für die Ermöglichung des Konzertes und allen Besucher/innen.
Die Spenden gehen an notleidende Angehörige von Sänger/innen des Chores in der Ukraine, zum größten Teil aber auf das Spendenkonto der WOG IBAN DE87 6129 0120 0203 4060 01, und von dort aus weiter nach Piotrkow und in dessen ukrainische Partnerstadt Riwne.