Foto: Alfred Hottenträger
Der GAV engagiert sich seit 2020 für den Ebershaldenfriedhof und die Dokumentation seiner Grabstätten. Am vergangenen Tag des offenen Denkmals stellten die GAV-Mitglieder Elisabeth Zeitler-Saile und Alfred Hottenträger in mehreren Führungen den denkmalgeschützten Friedhof und das Projekt vor.
„Die Nachfrage war riesig“, berichtet Hottenträger. „Kaum war die Buchung der Tickets freigeschaltet, waren die Führungen auch schon ausgebucht!“ „Und auch auf dem Friedhof war zu spüren: Das Thema fesselt und berührt die Bürgerinnen und Bürger”, freut sich Zeitler-Saile. „Das Interesse war so groß und ernsthaft, dass wir unsere Führungen gerne etwas länger gemacht haben. Entsprechend viel Spaß hat es uns beiden gemacht.“
Unter dem Titel „Bestattungskultur als Spiegel gesellschaftlicher Selbstdarstellung“ erläuterten Zeitler-Saile und Hottenträger den Besuchern Hintergründe von Veränderungen im Umgang mit Sterben, Tod und Gedenken, von Veränderungen in Friedhofs- und Grabformen wie auch bei der Grabgestaltung. Dabei machten sie die unmittelbare Verbindung von Stadtgeschichte und Friedhof spürbar. „Die Gräber bekannter Fabrikantenfamilien, der Deffners, der Merkels, von Emil Kessler, die Ehrenmale für die Gefallenen des 1. Weltkriegs und des 70er-Kriegs, ein vor dem Hintergrund der Familiengeschichte anrührendes Grab eines im 1. Weltkrieg gefallen Esslingers – alles ist auch ein Abbild der Esslinger Geschichte! Das wurde am Denkmaltag allen deutlich“, unterstreicht Hottenträger, „und beim Blick hinter den Schein der Grabmäler wurde auch die Tragik hinter der Fassade der Selbstdarstellung spürbar“.
„Diese Zeugnisse dürfen wir nicht verlieren“, betonen Hottenträger und Zeitler-Saile. „Deshalb machen wir das Dokumentationsprojekt! Über zusätzliche Mitstreiter würden wir uns sehr freuen. Interesse? Dann wenden Sie sich am besten direkt an den Geschichts- und Altertumsverein.“ (Telefon: 0711 3512-3240, E-Mail: post@gav-es.de)