Foto: Lisa Eisner
Ein Tier mit Handicap? Viele schrecken vor dieser Vorstellung zurück und wir müssen leider immer wieder erfahren, dass unsere Schützlinge, die unter einer Beeinträchtigung leiden, besonders schwer in ein neues Zuhause zu vermitteln sind. „Egal ob blind, taub, mit Handicap oder ohne – jede Samtpfote ist auf ihre eigene Art wundervoll und es lohnt sich in jedem Fall, so einem besonderen Wesen sein Herz zu schenken“, hat das Frauchen von Elli erfahren. Vielleicht hilft der ganz persönliche Bericht, so manch vorgefasste Meinung zu revidieren: Ich staunte nicht schlecht als ich mit meinem 14 Wochen alten Elli beim Tierarzt saß und sie auf den lauten Handstaubsauger hinter ihrem Köpfchen nicht reagierte. ,,Ihre Katze ist taub‘‘, lautete die Diagnose damals kurz und knapp. Weißes Fell, blaue oder grüne Augen, gerade bei diesen Katzen sind 65%-85% von Geburt an gehörlos. Doch wie geht man mit einer tauben Katze in ihrer stummen Welt um? Ich recherchierte viel, doch zu der Erziehung von hörbehinderten Katzen gab es nur wenig Informationen. Ein paar wesentliche Dinge konnte ich dennoch herausfinden: Eine Möglichkeit das verbale ,,Nein‘‘ zu ersetzen ist das Anpusten. Dies soll das Fauchen einer Katze imitieren und so weiß Elli, dass das Verhalten inakzeptabel ist. Eine weitere Möglichkeit zu kommunizieren sind Gesten. Durch den ausgeprägteren Sehsinn reagieren taube Katzen schneller auf visuelle Eindrücke. Mittlerweile kann ich sie mit verschiedenen Gesten locken und sie beherrscht Tricks wie Sitz, Platz und viele mehr. Auch Licht, wie zum Beispiel der Schein einer Taschenlampe auf dem Boden, eignet sich gut, um die Katze zu sich zu rufen und dies dann gleichzeitig mit einem Leckerli positiv zu verknüpfen. Ich habe einen guten Weg gefunden, mit der Behinderung umzugehen. Es gibt viele tolle Möglichkeiten eine HandiCat glücklich zu machen, ganz einfach und ohne viel Aufwand.