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Das Friedensbündnis Esslingen kritisiert die Einführung des neuen Freiwilligendienstes der Bundeswehr im „Heimatschutz“: Es dient vor allem der Rekrutierung von Soldaten, wirbt bereits unter 17jähirge an und wird gegenüber anderen wirklich zivilen Freiwilligendiensten mit übermäßiger Bezahlung honoriert. Mit gut 325 Rekrut*innen hat die Bundeswehr ihren neuen Freiwilligendienst begonnen. Nach sieben Monaten soldatischer Grundausbildung wird im Zeitraum von 6 Jahren ein 5-monatiger „Einsatz für Deutschland“ erwartet. Die Bundeswehr wirbt für die Übernahme in ein anderes Dienstverhältnis (Zeitsoldat*in) und ködert mit einem im Vergleich zu anderen Arbeitgebern überdurchschnittlichen Gehalt. Brutto 1500.– €, netto 1397.– €, für jeden geleisteten Monat, kostenfreien Zugfahrten zwischen Standort und Wohnort. Im Gegensatz dazu bekommen Freiwillige beim Bundesfreiwilligendienst, beim FSJ und beim Freiwilligen Ökologischen Jahr nur ein „Taschengeld“ von mind. 360.–€ mit einer Spanne bis 500.– € je nach Träger. Der Präsident des Diakonischen Werks, Ulrich Lilie sagte dazu, dass der neue Dienst den Einsatz in zivilen Freiwilligendienste entwerte: „Es ist ein Armutszeugnis, dass mit hohem Werbebudget für einen militärischen Freiwilligendienst geworben wird, aber für den zivilgesellschaftlichen Freiwilligendienst keine adäquaten Angebote und Leistungen zur Verfügung stehen. Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes befürchtet Nachteile der sozialen Dienste gegenüber der Bundeswehr. „Wo ist die Wertschätzung für die Arbeit, die unsere Freiwilligen im sozialen und ökologischen Bereich leisten? Menschen, die freiwillig in der Pflege, Alten- oder Behindertenhilfe arbeiten, bekommen nicht mal ihr S-Bahn-Ticket ersetzt.“
Wir lehnen die Anwerbung von Minderjährigen für das Militär ab und fordern die Förderung ziviler Freiwilligendienste.