Die Corona-Pandemie hat die soziale und herkunftsbedingte Schieflage unseres Bildungssystems offengelegt und verschärft. Viele Kinder und Jugendliche wurden monatelang abgehängt, Eltern allein gelassen. Geldbeutel, Herkunft und Schulabschluss der Eltern bestimmen maßgeblich die Chancen, die ein Kind heute im baden-württembergischen Bildungssystem hat. Wer erst spät in der Kita die deutsche Sprache lernt, wer zu Hause keinen ruhigen Arbeitsplatz mit Computer besitzt oder wer als erster in der Familie eine Hochschule besucht, muss hohe Hürden überwinden, um später zu den Bildungsgewinner*innen zu gehören. Statt diese institutionelle soziale Spaltung zu überwinden, reproduziert unser bisheriges Bildungssystem diese immer wieder.
Bildung ist ein Menschenrecht und beinhaltet: Anhebung der finanziellen Unterstützung der Volkshochschulen durch das Land auf den Bundesdurchschnitt, die Aufstockung der universitären Grundmittel aller Hochschulen. Es bedarf einer Bundesratsinitiative zur Schaffung eines elternunabhängigen, höheren BAföGs als Vollzuschuss – ohne Auflagen wie Staatsbürgerschaft, Alter oder Einhaltung der Regelstudienzeit. Für eine gute Ausbildung fordern wir, gemeinsam mit den Gewerkschaften, eine gesetzliche Ausbildungsplatzumlage. Unternehmen, die keine Ausbildungsplätze anbieten, müssen sich mit einer Abgabe an der Finanzierung von Ausbildungsplätzen beteiligen.
„Im Grundgesetz muss ein Rechtsanspruch auf eine vollqualifizierende Ausbildung verankert werden.“ sagt LINKEN – Landtagskandidat Martin Auerbach. Der Stadtrat und Kreisrat weiter: „Wir fordern die Stärkung der Gemeinschaftsschule und eine Rückkehr zu G9!“ bevor er zu seinem Hauptthema kommt: „Bildung muss vom ersten Tag an gebührenfrei sein, eine Kita gehört in kommunale Hand, mit gut ausgebildetem und genügend Personal sowie hochwertiger Ausstattung!“