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Was schon für das Jahr 2020 geplant war, konnte diesen Sommer endlich in die Tat umgesetzt
werden: der Ausflug von Mitgliedern aus Chor und Orchester des Oratorien-Vereins Esslingen
nach Augsburg. Pünktlich um acht Uhr morgens ging, bei noch angenehmer Luft, die Fahrt los.
Schon im Bus gab es die ersten Hintergrundinformationen, nicht nur zur Stadtentwicklung,
sondern auch zu den musikalischen Aktivitäten in dieser reichen Handelsstadt: Dort wurde
Anfang des 18. Jh.s der vielfach unterschätzte Leopold Mozart geboren wurde, der Vater von
Wolfgang Amadeus.
In Augsburg angekommen, waren schon höhere sommerliche Temperaturen zu spüren. Zum
Glück bietet die Stadt viele Möglichkeiten zu einer „Schattenführung“. Sie wurden von der
Stadtführerin geschickt genutzt, um anhand beeindruckender historischer Gebäude die
Geschichte der großen Förderer der Stadt, der Fugger, zu veranschaulichen. Aber auch die
jüngste Zeit blieb nicht unerwähnt, und so machte man Station in einer der spektakulärsten
Kirchen der Stadt, St. Moritz, die – 1944 zerbombt – nicht mehr rekonstruiert wurde, sondern
erst vor zehn Jahren ihre endgültige Ausgestaltung durch einen englischen Designer erhielt.
Höhepunkt war dann das frühbarocke Rathaus von Elias Holl mit seinem Goldenen Saal. Von dort
war es nicht mehr weit zu einem gemütlichen Mittagessen in den kühlen Wölbungen des
Ratskellers ein paar Etagen tiefer.
Der Nachmittag stand zur individuellen Gestaltung zur Verfügung. Viele nutzten ihn, um der
Fuggerei, dieser ältesten und heute noch bewohnten Sozialsiedlung der Welt, einen ausgiebigen
Besuch abzustatten. Der Dom mit seiner romanischen Krypta lud zur Besinnung ein, in St. Afra
und Ulrich war Musik zu hören, die – unversehrte – Synagoge war wegen des Schabbat allerdings
nur von außen zu besichtigen. Zum Schluss konnte man sich in einem Retro-Café im 50er-Jahre-
Stil an Eis-Köstlichkeiten gütlich tun und bei der Heimfahrt Bertolt Brechts „Geschichten vom
Herrn Keuner“ lauschen.