Foto: Petra Schulz, Verkehrsclub Deutschland e.V. Kreisverband Esslingen
Seit langem schon zerschneidet die Berliner Straße, mit viel Kfz-Verkehr, die Gegend zwischen Bahnhofsvorplatz und Weststadt. Mit der Neugestaltung vor dem Qbus wollten die Esslinger Verkehrsplaner und Stadtplaner dem Zufußgehen und dem guten Leben dort eigentlich den Roten Teppich ausrollen. Schon bei der ersten Vorstellung der Pläne im Gemeinderat zeigte sich aber: Eine Mehrheit im Gemeinderat war damals nicht überzeugt von der vorgeschlagenen Verkehrsberuhigung und den Vereinfachungen fürs Zufußgehen. Einige konnten sich nicht recht vorstellen den Bereich vom Kfz-Durchgangsverkehr zu entlasten und dazu zukünftig am Qbus den Menschen Vorrang einzuräumen. So kommt aktuell weiterhin viel Kfz-Verkehr hier durch. Die vielen Leute die hier Zu Fuß kommen, stehen nun an einer eilig aufgestellten Fußgängerampel und müssen mit dem Anforderungsknopf Grün bestellen und erst einmal warten. Zu Fuß fühlt man sich so weiterhin als Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse. Die mit dem Auto kommen, haben dagegen dauerhaft grün. Im Sinne der Verkehrsberuhigung ein klarer Fehlanreiz. Es besteht jedoch Hoffnung, denn bereits am 4.7.2022 wurde die Weiterentwicklung des Konzepts zur „stufenweisen Aufwertung bzw. Erweiterung des Altstadtrings“ einstimmig beschlossen. Dazu gibt es schon zahlreiche sehr weitreichende Konzeptuntersuchungen. Alle Unterlagen sind öffentlich im Ratsinfosystem Beschlussvorlage 61/171/2022. Mit der Umsetzung auf den Klimamobilitätsplan zu warten würde aus unserer Sicht viel zu lange dauern. Dann ginge es wohl erst irgendwann mal nach 2026 los. Fragen Sie doch mal Ihre Gemeinderätin, Ihren Gemeinderat wenn auch Sie finden, dass die Umsetzung viel früher kommen muss. Für die Umgestaltung zu Gunsten des Zufußgehens und Radfahrens gibt es vom Land und vom Bund umfangreiche finanzielle Unterstützung. Bisher fehlte es mehrheitlich leider am Mut den Verkehrsraum dort zielführender aufzuteilen.