Foto: Ulrike Rapp-Hirrlinger
Seit 2023 ist Claudia Heidecker Sekretärin im Hospiz Esslingen der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde und damit auch so ein bisschen Mädchen für alles. Oft ist sie die erste Person, an die sich Menschen wenden, die ins Hospiz kommen: Handwerker und Lieferanten ebenso wie Angehörige und andere Besucher. Genauso gehören zu ihren Aufgaben aber auch Spendenabrechnungen oder Zuarbeiten zur Personalverwaltung. Heidecker beantwortet telefonische Anfragen oder leitet sie an die entsprechenden Mitarbeitenden im Haus weiter. Hin und wieder ist sie Seelentrösterin für verzweifelte Angehörige oder unterstützt sie bei bürokratischen Fragen. Sie hilft bei der Organisation von Veranstaltungen und kümmert sich darum, dass Reinigungsarbeiten oder Gartenpflege, Reparaturen und Wartungen durchgeführt werden – ob es das defekte Licht im WC ist oder die Funktionsfähigkeit sämtlicher technischer Geräte, die jährlich überprüft werden. Dass die 58-Jährige jahrzehntelang in der Industrie arbeitete, komme ihr zu Gute. „Ein bisschen technischer Verstand hilft“, sagt die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau.
Und noch etwas bringt Claudia Heidecker mit: Die Mutter von drei erwachsenen Töchtern, die mit ihrem Mann in Aichwald lebt, ist ausgebildete Hospizbegleiterin. Sie hat viele Jahre Sterbende ehrenamtlich im ambulanten Hospizdienst begleitet. Als sie dann erfuhr, dass die Sekretariatsstelle im Hospiz frei wird, griff sie zu. Irgendwo anders als im Hospiz hätte sie sich den beruflichen Neustart nicht vorstellen können, sagt Heidecker. „Ich weiß nie, was der Tag bringt. Aber abends gehe ich immer mit dem Gefühl heim, etwas Gutes getan zu haben. Das ist bereichernd und macht mich zufrieden.“