Foto: Laschet
Beim Festival „Stadt im Fluss: Atlantis“ präsentierte der Russische Chor Esslingen auf dem Ehrenhof des Amtsgerichts in der Ritterstrasse nach langer Coronapause meisterhaft russische Flusslieder. Das Konzert zeigte: Ob leise oder stimmgewaltige Passagen, lyrische oder forsche Tonlagen, der Chor hat unter der einfühlsamen Leitung von Alevtina Prokhorenko nichts verlernt.
Da treffen sich Paare an Flüssen, entspringen lebensspendende Quellen im weißbrennenden Gestein des Gebirges, rauschen Unwetter die Wolga hinunter oder werden impressionistisch Stimmungen am stillen See oder an der Neva Sankt Peterburgs zum Klingen gebracht. Ein weiteres Motiv: Der Fluss als Lebensbegleiter, der auch dem lockigen jungen Mann nach einigen Abwegen zu einer Geliebten verhilft, die sich gerne um seine Lockenpracht kümmert. Und zum Abschluss das Lied vom Schneeballstrauch am Meer, der doch bitte nicht seine Blätter ins Meer fallen lassen möge, denn das ist ein unheilvolles Zeichen für das Schiff mit jungen Soldaten, die eigentlich zu Frau oder Mutter zurück wollen, aber hinaus ins Meer müssen zu den brüllenden Wassern …
Der Russische Chor ist in vielerlei Hinsicht ein ganz besonderes Juwel in der reichen Chorlandschaft Esslingens. Er ist offen für neue Sängerinnen und Sänger. Alle, die sich von geistlicher und weltlicher russischer Musik angesprochen fühlen, sind herzlich willkommen. Geprobt wird unter den 3G-Regeln mittwochs um 20.00 bis 21.30 Uhr in der Frauenkirche. Die Proben beginnen jeweils mit ausführlicher Stimmbildung. Russischkenntnisse sind nicht erforderlich, die Texte werden transkribiert. Der nächste Mittwoch wäre ein guter Einstiegstag, da ein neues Programm begonnen wird.