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Die Nachricht, dass der Esslinger Bürgermeister für Ordnungswesen, Soziales, Bildung, Kultur und Sport, Yalcin Bayraktar, im Mai als Beigeordneter in Friedrichshafen kandidieren möchte, hat für Aufsehen in der Kommunalpolitik gesorgt. Als Ratsmitglieder und Verwaltungsmitarbeiter am Montagabend nach der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres gemütlich beisammen standen, hat offenbar noch so gut wie niemand damit gerechnet, dass sich der 44-Jährige nach nur drei Jahren in Esslingen mit Wechselabsichten trägt. Für die Grünen, die als stärkste Fraktion das Vorschlagsrecht für diese Position reklamieren, gilt es nun, eine geeignete Nachfolge zu finden. Das könnte zur Herausforderung werden, denn das Dezernat ist sehr breit gefächert. Hinzu kommt, dass Verwaltungsspitze und Gemeinderat nicht müde werden, die schwierige Finanzlage der Stadt zu betonen. Gestaltungsfähigkeit wird vor allem im Sparen gefordert sein. Unisono zeigen sich die Fraktionsvorsitzenden überrascht von Bayraktars Schritt, der allenthalben bedauert wird. Es gibt aber auch viel Verständnis dafür, dass es ihn zurück in seine Heimatregion zieht. Carmen Tittel (Grüne) ist überzeugt: „Das ist ein großer Verlust für unsere Stadt und das Verwaltungsteam. Er hat hier einen großartigen Job gemacht, der von vielen Herausforderungen geprägt war und ist – von der Corona-Krise bis zu seinem starken Einsatz für eine lebendige Kultur in unserer Stadt. Wir Grünen wissen, was wir an ihm gehabt haben. Gleichzeitig wissen wir auch, aus welchem Holz der neue Kultur- und Sozialbürgermeister oder die neue -bürgermeisterin geschnitzt sein muss.“