Foto: James Lindsey (Ecology of Commanster)
Vor wenigen Tagen ist in Kolumbien eine große internationale Konferenz zum Thema “Erhalt der biologischen Vielfalt” zu Ende gegangen. Diese Konferenzen werden, im Auftrag der Vereinten Nationen, alle zwei Jahre ausgerichtet. Unter der Bezeichnung “COP 16” wurde darüber in allen Medien berichtet, denn das ständig weiter ausgreifende Artensterben bedroht unsere menschliche Zivilisation ganz direkt.
So sind z.B. von den 6800 erfassten Insektenarten in Deutschland über 2700 gefährdet oder bereits ausgestorben. Und die Bestände der anderen gehen massiv zurück: seit 1990 hat die Anzahl der Fluginsekten in Deutschland um rund drei Viertel abgenommen! Das wirkt sich natürlich auf viele Naturkreisläufe aus, z.B. auf die Vogelwelt. Aber es bedroht auch die Erträge der Landwirtschaft und damit unsere Versorgung mit “bezahlbaren” Lebensmitteln. Trotzdem – auch diese 16. Weltkonferenz zur Biodiversität hat keine wirklich großen Durchbrüche gebracht.
Und alle diese Probleme gibt es leider auch in unserer baden-württembergischen Heimat! Zwar gibt es hier seit vier Jahren ein “Biodiversitätsstärkungsgesetz”, aber unsere Landesregierung und wir alle setzen es noch nicht konsequent genug um. Dabei ist längst klar, was zu tun wäre:
* Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und in den Gärten müsste auf ein unbedingt notwendiges (und dann hoffentlich umweltverträglicheres) Maß gesenkt werden
* Der Ausstoß weiterer Umweltgifte aus Industrie- und Heizungsanlagen sowie vom Verkehr müsste vermindert werden
* Der Flächenfraß, also die Zerschneidung und Zerstörung naturnaher Lebensräume, müsste endlich beendet werden – auch hier, in der leider immer noch auf “Wachstum” ausgerichteten Flächennutzungsplanung für die Stadt Esslingen
* Wir müssten den Klimawandel begrenzen, so weit das noch möglich ist
* Was speziell die tragischen Verluste bei Insekten und Vögeln angeht: wir müssten die aus Gedankenlosigkeit ausgeuferte “Lichtverschmutzung” wieder eindämmen.