Foto: CDU Esslingen
Der Krieg in der Ukraine lässt die Lebensmittelpreise steigen und die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft wieder in den Fokus rücken. Vor diesem Hintergrund hat sich der Esslinger Landtagsabgeordnete Andreas Deuschle mit Landwirten aus der Region ausgetauscht.
Putins Angriffskrieg wirkt sich auch auf die Nahrungsmittelproduktion in der Welt aus. Allein 30 Prozent des weltweit gehandelten Weizens kommen aus Russland und der Ukraine. Viele Länder beziehen zudem mehr als die Hälfte ihres Düngers aus Russland, in Deutschland sind es rund 30 Prozent. Die Düngerkosten haben sich deshalb um das Drei- bis Fünffache erhöht.
„Wir brauchen insgesamt eine Perspektive, wie wir als Landwirte noch wirtschaften können“, heißt es vor diesem Hintergrund bei den Landwirten des Kreisbauernverbands Esslingen und der regionalen Mahnfeuergruppe „Land Schafft Verbindung“ (LsV). Eindringlich werben die Bauern für ein Umdenken in der Politik. „Wir dürfen die Bedürfnisse der Landwirtschaft nicht nur tagesaktuell diskutieren, bis dann wieder anderes wichtiger und die Landwirtschaft vergessen ist.“
Wenn sich die Lage nun auch noch wegen teuren Düngers weiter zuspitze, sei nicht ausgeschlossen, dass Deutschland 2023 erstmals auf Getreideimporte angewiesen sei. Insgesamt sei mit vielen Millionen zusätzlichen Hungernden in der Welt zu rechnen, die sich gegebenenfalls auf den Weg nach Europa machten, wenn man dort dem kriegsbedingten Druck auf den Agrarmarkt nichts entgegensetze.
„Wir müssen wieder deutlich machen, dass die Nahrungsmittelproduktion Priorität hat“, stellt Andreas Deuschle klar. „Wir können es ethisch nicht verantworten, wenn wir bei uns nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, um einen Beitrag zur weltweiten Ernährungsversorgung zu leisten.“ Landwirte dürften deshalb nicht weiter belastet und die Vier-Prozent-Brache-Verpflichtung in der EU müsse temporär ausgesetzt werden.