Liebe Esslingerinnen, liebe Esslinger,
wenn Sie dies lesen, wissen Sie schon, auf welche Corona-Maßnahmen sich Bund und Länder am Donnerstag verständigt haben – ich schreibe diesen Text am Dienstag. Was ich schon weiß: Wir brauchen leider noch mehr einschränkende Maßnahmen, um die vierte Welle der Pandemie zu brechen statt sie in immer neue Höhen zu bringen.
In unseren Krankenhäusern ist die Lage sehr zugespitzt. Über 600 Covid-Patient*innen sind aktuell auf Intensivstationen in Baden-Württemberg. Das ist sehr viel – für eine einzige Erkrankung. Viele sterben. Das ist schlimm und sehr belastend für die Pfleger*innen und Ärzt*innen. Und dass so viele geplante Eingriffe von der Herz- bis zur Tumoroperation verschoben werden müssen, ist furchtbar.
Gerade weil unsere Impfquote schlecht ist, reichen mehr Impfungen kurzfristig schon nicht mehr aus. Sondern wir müssen jetzt unsere Kontakte massiv reduzieren. Das gilt besonders für die Nicht-Immunisierten. Darum haben wir in Baden-Württemberg bereits viele 2G-Regeln. Aber das gilt nun auch für Geimpfte und Genesene – Großveranstaltungen müssen wir nun verbieten und mehr.
Der Schlüssel, um der Pandemie zu entkommen, ist das Impfen. Die Alternative ist die Immunisierung durch Infektionen. Diese hätte aber furchtbare Folgen. Ich lehne dies ab. Als Ihre Abgeordnete kämpfe ich dagegen, dass wir uns in eine fünfte oder sechste Corona-Welle stürzen. Ich unterstütze den Vorstoß von Ministerpräsident Winfried Kretschmann für eine allgemeine Corona-Impfpflicht. Ich weiß, dass das nicht bei allen von Ihnen gut ankommt. In der Abwägung, welch hohen gesundheitlichen und sozialen Preis eine immer längere Pandemie hätte, ist für mich die Entscheidung klar.
Gerne informiere ich Sie weiter zum aktuellen Stand und bleibe mit Ihnen im Gespräch.
Ihr Andrea Lindlohr MdL