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„An Heimstatt hängt mein Herz“

Foto: Ines Rudel

Die Situation wohnungsloser Menschen hatte die neue Geschäftsführerin des Esslinger Vereins Heimstatt, Janina Baaken, früh im Blick. So war es folgerichtig, dass sie nach ihrem Studium beim Esslinger Verein Heimstatt, der sich seit mehr als drei Jahrzehnten für wohnungslose Menschen einsetzt, als Sozialarbeiterin anfing. Heimstatt hat sich zum Ziel gesetzt, wohnungslosen Menschen ein eigenes Zuhause zu verschaffen. Heute sagt Baaken: „An Heimstatt hängt mein Herz.“
Seit drei Monaten leitet die 32-Jährige nun die Arbeit des Vereins. Für ihre Leitungsfunktion bringt sie wertvolle Erfahrungen aus der Praxis mit: „Ich habe erlebt, wie frustrierend die Wohnungssuche gerade für unsere Klienten ist. Dabei ist eine eigene Wohnung elementar wichtig als Rückzugsort.“
Baaken nennt zwei Schwerpunkte, die Heimstatt in der nächsten Zeit beschäftigen werden: Zum einen wolle man die  Aktivitäten im Filderbereich verstärken und möglichst auch eigenen Wohnraum für wohnungslose Menschen schaffen. Zum anderen legt Heimstatt verstärkt sein Augenmerk auf alleinstehende Frauen, die laut Baaken ganz besonders große Schwierigkeiten haben, eine Wohnung zu finden. Langfristig müsse sich die Gesellschaft  mit dem finnischen Modell „Housing first“ auseinandersetzen. Dahinter stehe die Überzeugung, dass der Mensch erst seine Probleme angehen kann, wenn er das sichere Umfeld einer eigenen Wohnung hat.
Als Geschäftsführerin hoffe sie, nicht den Bezug zur Basis zu verlieren: „Meine Klienten, die ich teilweise über Jahre begleitet habe, werden mir fehlen.“ Andererseits habe sie nun viel größere Gestaltungsspielräume. Nach drei Monaten fällt ihre Bilanz positiv aus: „Ich habe gut in die Arbeit reingefunden und das Team steht hinter mir.“