Gemeinderat und Stadtverwaltung haben in den letzten Jahren kombinierte Bus-/Radspuren am kleinen Markt und im Bereich der Mülberger Straße beschlossen und eingerichtet, die sehr positiv wirken. Denn sie führen zu pünktlicheren Bussen, und die eigene Spur ist jetzt sicher zu befahren und lockt damit mehr Menschen aufs Rad.
Auf anderen Straßen beobachten wir dagegen mit Sorge Unfälle. Vergangene Woche hat ein*e Autofahrer*in eine in der Wiflingshausener Straße bergauf radelnde Frau beim Überholen gerammt, sodass sie schwer gestürzt ist. Ihr Fahrradhelm ging dabei zu Bruch.
Vergangenes Jahr war ein Unfall in der Hirschlandstraße noch folgenträchtiger. Mit mehrfachem Beckenbruch lag eine Radfahrerin wochenlang im Krankenhaus, nachdem ein überholender Autofahrer sie gegen einen Laternenmast geschleudert hatte.
Als Bündnis Esslingen aufs Rad weisen wir aufs Neue dringend auf den Überholabstand hin. Um die körperliche Unversehrtheit aller Verkehrsteilnehmenden zu schützen, hat die StVO-Novelle den Überholabstand auf mindestens 1,5 Meter präzisiert.
Auf dem Schutzstreifen auf der Kiesstraße ist die Situation besonders offensichtlich. Auch dort ist für ein sicheres Miteinander der Abstand einzuhalten – wenn Autos zweispurig an Radler*innen vorbei fahren, dringen sie in diese Schutzzone ein. Neben eine*r Radfahrer*in ist dort grundsätzlich nur einspuriger KFZ-Verkehr möglich.
Dies zeigt die Notwendigkeit für eine Umweltspur in der Fortsetzung bis zum Bahnhof mit den aktuell gestiegenen Radfahrerzahlen. In Stauzeiten könnte der Bus die Radspur mitnutzen, was sich in der Wielandstraße in den letzten Monaten bewährt hat. Nach Bogota, Berlin und Stuttgart sollte nun auch Esslingen die Chancen nutzen, um jetzt sichere Radinfrastruktur zu schaffen.
Die rund 1100 Unterschriften für die dazugehörige Petition zeigen die breite Unterstützung in der Bevölkerung, gerade jetzt die Umweltspur auszuprobieren.