Laut neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl schwerverletzter Radfahrender in Esslingen 2019 gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen. Jährlich werden Unfallorte auf https://unfallatlas.statistikportal.de veröffentlicht – Esslingen verzeichnet 14 Schwerverletzte und 47 Leichtverletzte unter Radfahrenden.
Seit Jahren verschlechtern sich die Unfallzahlen entgegen dem Trend beim Gesamtverkehr. Und es gibt erste Hinweise, dass sich die Situation seit der Corona-Krise deutlich zugespitzt hat. Anlässlich des Verkehrssicherheitstages am 20. Juni sagte ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork: „Der Radverkehr wächst seit Jahren, besonders in den Städten. Das ist politisch so gewollt – und diese Entwicklung soll im Sinne des Klimapakets sogar kräftig vorangetrieben werden. Gleichzeitig kommt der Infrastrukturausbau nicht hinterher, weil deutsche Bürgermeisterinnen und Verwaltungsleiter dem Radverkehr zu zaghaft mehr Platz zugestehen. Das ist gefährlich, und wir haben jetzt Alarmstufe Gelb.”
Joachim Schleicher, Ansprechpartner des ADFC Esslingen ergänzt: “Das Ordnungsamt handelt unverantwortlich, wenn sie die Sicherheit für Radfahrende nicht durch Beruhigung des Autoverkehrs, bessere Radwege, optimierte Ampelschaltungen und sichere Kreuzungen schnell verbessern. Mit Popup-Infrastrukturelementen kann auch Esslingen sofort damit anfangen, die Verkehrssicherheit für Radfahrende zu erhöhen.”
Nach internen Auswertungen des ADFC haben die Fahrradunfälle seit dem Corona-Shutdown im Vergleich zum Vorjahr bundesweit deutlich zugenommen. “Damit muss endlich Schluss sein. Esslingen braucht Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer – und zwar sofort.“ betont Schleicher den akuten Handlungsbedarf.