Foto: G.Alf-Dietz
Wieder fand im April das traditionsreiche und beliebte Frauenfrühstück mit über 80 Teilnehmerinnen statt; Veranstalter waren die Katholische Kirche Esslingen und die keb-Esslingen. Mit der Begrüßung und einem Impuls von Teresa von Avila (1515-1582) stimmten Pfarrer Stefan Möhler und Margareta Herrmann-Kreidler zum Thema Älterwerden ein. „Vieles liegt nicht in unserer Hand, aber es gibt Stellschrauben, damit aus einem langen Leben ein gutes Leben werden kann“ – mit diesen Worten führt Ulla Reyle, Gerontologin, Supervisorin und geistliche Begleiterin in die Thematik ein. So stehen wir historisch vor einer völlig neuen Situation: Für viele Menschen wird ein langes Leben wahrscheinlicher. Häufig dürfen wir nach dem Beruf noch 20 bis 30 Jahre Lebenszeit erwarten. Um den Prozessen des Älterwerdens auf die Spur zu kommen, werden seit circa 30 Jahren Lebensläufe empirisch erforscht, „das Leben stellt sich danach als ein Rundweg, ein kontinuierlicher Prozess von Entwicklung und Entfaltung dar“, so Reyle, diesen gilt es von uns zu gestalten. Im körperlich-sozialen Bereich wird Altern gestärkt durch tägliche Bewegung von 30 Minuten im Freien, durch eine ausgewogene Ernährung, die Pflege des sozialen Netzes und den Erwerb digitaler Kompetenz. Im seelischen Bereich empfiehlt Ulla Reyle Gelassenheit und einen „weichen Umgang“ mit Veränderungen. Welche Lebensaufgaben sollten bis Ende sechzig eingespurt sein? Unser Heim rechtzeitig seniorentauglich gestalten, große Häuser entrümpeln und verkleinern – „wer loslässt, hat Hände frei“ und besonders wichtig: die eigenen Kinder von der Körperpflege der Eltern entpflichten. Ein großes Dankeschön geht an Margareta Herrmann-Kreidler und ihr Team für das üppige und liebevoll gestaltete Frühstücksbuffet und ganz besonders an Ulla Reyle für ihren überaus interessanten Vortrag mit vielen Denkanstößen und Tipps zur Lebensgestaltung. Das nächste Frauenfrühstück findet am 14.10.2023 statt.
Gabriele Alf-Dietz