Foto: Sigrid Altherr-König
In einem zweiten Teil berichtete Helga Baumgarten über kulturellen Völkermord und Medizid, die Zerstörung des Gesundheitssektors im Gazastreifen, mit den Angriffen auf Ärzte und Sanitäter. Von 36 Krankenhäusern sind nur noch 17 teilweise einsatzbereit. Viele Tote und auch Verhaftete sind unter dem Personal zu beklagen. Raphael Lemkin konnte die UN 1948 dazu bewegen, die „Konvention zur Verhinderung und Bestrafung des Verbrechens des Völkermordes“ zu verabschieden. Sein Versuch den „kulturellen Völkermord“ als zentralen Aspekt darin aufzunehmen scheiterte. Hierbei ist in Gaza erschreckend die Zerstörung des akademischen Sektors, von Schulen, Universitäten und Bibliotheken, des kulturellen Gedächtnisses des palästinensischen Volkes. Dazu gehören auch Künstler, Liedermacher und ihre Kinder, Moscheen und Kirchen, die in Schutt und Asche gelegt worden sind. Dabei geraten die Menschen aus dem Blick, wie Noor Aldem Hajjaj (27), der kurz vor seinem Tod sagte „Ich bin keine Nummer und ich erlaube nicht, dass mein Tod zu einer beiläufigen Nachricht wird.“ In einem Bericht beschrieb Amnesty International bereits den Genozid an den Palästinensern. Nach dem Bruch des Waffenstillstands durch Israel nach dem 18. März spitzte sich die Situation vor unseren Augen zu. B´tselem, die israelische Menschenrechtsorganisation berichtet von der Verschlimmerung der Lage: „Der Krieg mit dem Iran lenkt den Fokus vom anhaltenden Töten im Gazastreifen ab“. Palästinensische und israelische Menschenrechtsaktivisten fordern deshalb einen Waffenstillstand, einen Zugang der Menschen zu humanitärer Hilfe und ein Ende der Besatzung.