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Die Junge Union Esslingen am Neckar spricht sich entschieden gegen den von der Stadtverwaltung geplanten Umzug der Stadtbücherei in das ehemalige Kögel-Gebäude aus. Stattdessen plädiert der JU-Stadtverband für einen Verbleib der Bücherei im Pfleghof.
„Die Stadtbücherei ist kein reiner Ort der Ausleihe – sie ist ein öffentlicher Lern- und Begegnungsraum für alle Generationen und ein wichtiger Bestandteil des sozialen Miteinanders in unserer Stadt“, erklärt der JU-Vorsitzende Lukas Schwarz. „Gerade in einer sich wandelnden Innenstadt braucht es verlässliche und etablierte Ankerpunkte. Der Pfleghof bietet genau das – nicht zuletzt, weil seine Sanierung vom Gemeinderat bereits auf den Weg gebracht wurde. Ein Umzug ins Kögel-Gebäude hingegen wirft viele strukturelle Fragen auf und würde die Stadt finanziell stark belasten.“
Generationengerechtigkeit im Fokus
Der stellvertretende JU-Vorsitzende Maximilien Güldner betont besonders die langfristige finanzielle Perspektive: „Ein Umzug würde nicht nur hohe Kosten für Ankauf, Umbau und den Erhalt des neuen Standorts mit sich bringen – auch der Pfleghof müsste parallel saniert werden. Damit wären gleich zwei große Bauprojekte zu schultern. Das belastet die kommenden Generationen massiv.“
Unterstützung für diese Sichtweise kommt auch vom Jugendgemeinderat Esslingen. Zwar hat sich dieser mit einigen Vorbehalten für den Standort Kögel ausgesprochen, dabei jedoch ein zentrales Argument angeführt, das aus Sicht der Jungen Union deutlich mehr Gewicht in der Debatte erhalten müsste:
„Genau dieser Punkt ist für uns entscheidend“, so Güldner und Schwarz. „Ohne belastbare Zahlen und ein klares Konzept für den Pfleghof darf keine weitreichende Entscheidung getroffen werden – schon gar nicht auf Kosten der jungen Generation.“
Risiken für Haushalt und begrenzte Wirkung auf die Innenstadt
Zudem zweifelt die JU an dem oft angeführten Argument, eine Bibliothek im Kögel-Gebäude könne zur Belebung der Innenstadt beitragen: „Eine Bücherei ist wichtig für Bildung und Kultur, keine Frage. Doch die Vorstellung, dass sie die Fußgängerfrequenz in der Innenstadt deutlich steigert, teilen wir nicht. Wer ernsthaft etwas für die Innenstadt tun will, muss an anderer Stelle ansetzen – zum Beispiel bei innovativen Einzelhandelskonzepten, Aufenthaltsqualität und Nutzungsmischung.“
„Wer Generationengerechtigkeit ernst meint, bleibt im Pfleghof“, fasst JU-Chef Schwarz zusammen.