„Verschmutzte Luft ist gesundheitsschädlich und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf- und Atemwegs-Erkrankungen. Verschmutzte Luft verkürzt die Lebenserwartung in Europa im Schnitt um mehr als zwei Jahre.“ Das behaupten nicht wir, das haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie und der Universitätsmedizin Mainz in einer Studie berechnet. Luftverschmutzung verringert demnach die Lebenserwartung der Menschen im globalen Durchschnitt stärker als Infektionskrankheiten oder andere Herz-Kreislauf-Risikofaktoren.
Nicht nur das Lungengewebe wird laut Prof. Dr. Thomas Münzel angegriffen, Feinstaub ist auch für Enzündungsprozesse an Blutgefäßen verantwortlich. Im Zusammenhang mit Infektionskrankheiten geht das Mainzer Forscherteam davon aus, dass in Deutschland 22% der tödlichen Covid-19-Verläufe auf die Mitwirkung von Luftverschmutzung zurückzuführen ist.
WAS KÖNNEN WIR TUN?
Aus den Messdaten der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg ergeben sich folgende Verursacher für Feinstaub kleiner 2,5 μm: HOLZÖFEN: 36%, STRAßENVERKEHR: 23%, BAUMASCHINEN: 20%, INDUSTRIE: 10%, MASSENTIERHALTUNG: 8% (sekundärer Feinstaub aus Ammoniak).
Kurzfristig kann die Luftqualität verbessert werden, indem wir auf das Betreiben von Holzöfen verzichten und für kurze Strecken das Auto stehen lassen. Zufußgehen oder Radfahren stärkt dabei unser Immun- und Herz-Kreislaufsystem.
Langfristig brauchen wir eine Verkehrswende in unseren Städten. Die autogerechte Stadt gefährdet nicht nur unsere Gesundheit, sondern mindert die Lebensqualtiät. Wer es sich leisten kann wohnt verkehrsberuhigt. Wir brauchen ein neues Bewusstsein dafür, wie wir öffentlichen Raum nutzen wollen! Dass wir immer und überall mit dem Auto hinfahren können müssen, gehört der Vergangenheit an. In Zukunft sollte der kostbare öffentliche Raum unserer Städte sinnvoller und menschengerechter genutzt werden.