Foto: Brigitte Heinz (BUND BW)
“Die Nächte retten” – der Titel klingt wohl seltsam, hat aber einen sehr ernsten Hintergrund. Denn tatsächlich wird die Erfahrung einer natürlichen NACHT, mit ihrer Dunkelheit, mit ihrer Schönheit, und mit dem ganz besonderen “Nacht-Leben” zunehmend eingeschränkt.
Es geht hier also um die ausufernde nächtliche “Lichtverschmutzung”! Die nimmt nicht nur uns Menschen eine besondere Sphäre, eine sehr wichtige Erfahrung für unseren eigenen Lebensrhythmus – sondern auch den Tieren.
“Und das betrifft ausnahmslos alle Arten: nachtaktiven Tieren wie Nachtfaltern, Fledermäusen und Igeln stehlen wir ihren Lebensraum. Und den tagaktiven Arten, wie etwa Singvögeln, nehmen wir die Ruhephasen und Rückzugsorte. Alles Leben auf diesem Planeten hat sich über Jahrmillionen hinweg an den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus angepasst – den wir jetzt durch künstliche Beleuchtung weithin zerstören“ – sagt Brigitte Heinz vom BUND Baden-Württemberg. Sie leitet dort das Projekt “Nachtretter”.
Was viele nicht wissen: Kunstlicht gilt lt. Gesetz, je nach Art und Ausmaß, schon seit 2011 als “schädliche Umwelteinwirkung”. Zurecht: denn zu viel künstliche Beleuchtung schädigt nicht nur die Ökosysteme und deren Artenvielfalt, sondern auch die Gesundheit von uns Menschen.
Daher steht im Naturschutzgesetz unseres Landes sehr klar: sämtliche bauliche Anlagen, egal ob gewerblich, privat oder kirchlich, dürfen von April bis September nicht angestrahlt werden! Leider wird das vielfach ignoriert.
Durch überflüssige Beleuchtung wird außerdem viel Energie vergeudet – trotz Einsatz von LED-Technik.
Am 11. Mai, beim Bruckenwasenfest im ehem. Gartenschaugelände in Plochingen, informiert der BUND u.a. über den Schutz der Nacht!